Höhere Erwerbstätigenzahl ließ Arbeitsvolumen 2017 auf rund 60 Milliarden Stunden steigen

Die Zahl der Erwerbstätigen nahm im Jahr 2017 um 1,5 Prozent zu und hat mit 44,3 Millionen einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen in Deutschland 2017 rund 60 Milliarden Stunden. Das entspricht einem Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Nur im Jahr 1991 lag die Zahl der Arbeitsstunden mit 60,3 Milliarden noch etwas höher.
»Die mehr als 44 Millionen Erwerbstätigen im Jahresmittel sind ein neuer Rekord. Auch bei der Teilzeitquote gibt es einen neuen Höchststand, sie liegt erstmals über 39 Prozent. Die Zahl der Vollzeitjobs hat mit einem Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zwar deutlich zugelegt, aber bei der Teilzeit war der Boom mit 2,1 Prozent noch stärker“, erklärt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«.
Das Wachstum des Arbeitsvolumens ist ausschließlich auf die gestiegene Zahl der Erwerbstätigen zurückzuführen. Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Erwerbstätigen sank dagegen um 0,3 Prozent und lag 2017 bei 1.354 Stunden. Der Rückgang beruht auf einer geringeren Anzahl an Arbeitstagen: Im Jahr 2017 standen mit 249 drei weniger als im Jahr 2016 zur Verfügung. Selbständige und mithelfende Familienangehörige waren 2017 durchschnittlich 1.937 Stunden erwerbstätig, beschäftigte Arbeitnehmer 1.274 Stunden.
Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer arbeiteten 2017 durchschnittlich 1.634 Stunden, teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer 714 Stunden. Die durchschnittliche vereinbarte Wochenarbeitszeit der Vollzeitbeschäftigten betrug 38 Stunden, die der Teilzeitbeschäftigten 16,5 Stunden.
Die Beschäftigten sammelten durchschnittlich 0,5 Stunden Guthaben auf ihren Arbeitszeitkonten. Sie machten zudem im Durchschnitt 19,7 bezahlte Überstunden und damit 0,2 Stunden weniger als im Vorjahr. Die unbezahlten Überstunden lagen 2017 bei 23,1 Stunden, eine Stunde weniger als 2016.
Der Krankenstand sank im Vergleich zum Vorjahr um 0,04 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent. Nach ersten vorläufigen Hochrechnungen lag die Kurzarbeit im Jahr 2017 mit rund 115.000 Personen niedriger als im Vorjahr (129.000 Personen).
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