Verbleib im Ausbildungsbetrieb: Handwerk trotzt den Herausforderungen
Duale Berufsausbildung im Handwerk: Immer mehr junge Menschen bleiben ihrem erlernten Beruf treu
Eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersucht die duale Berufsausbildung im Handwerk sowie den Verbleib der Absolvent*innen anhand von Daten der Jahre 2014, 2017 und 2020.
Ziel des Berichts ist es, die Entwicklungen im Handwerk zu beleuchten und dabei insbesondere den Übergang von der Ausbildung in die Beschäftigung sowie die Fachkräftesicherung in den Blick zu nehmen.
Rückgang der Ausbildungsabsolvent*innen
Zwischen 2014 und 2020 ging die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen im Handwerk um rund 10 Prozent zurück. Während 2014 rund 34.800 Personen ihre Ausbildung abgeschlossen haben, sind es 2020 nur noch rund 31.500.
Dieser Rückgang spiegelt die demografische Entwicklung wider und zeigt, dass weniger junge Menschen eine handwerkliche Berufsausbildung abschließen.
Verbleib in Betrieb und Beruf
Trotz des Rückgangs der Absolventenzahlen ist die Verbleibswahrscheinlichkeit im Ausbildungsbetrieb bzw. -beruf gestiegen. Der Anteil derjenigen, die einen Monat nach Ausbildungsabschluss im Ausbildungsbetrieb tätig sind, stieg von 78 Prozent (2014 und 2017) auf 81 Prozent (2020). Auch nach zwölf Monaten ist der Verbleib 2020 höher als in den vorangegangenen Kohorten.
Diese Entwicklung wird auf den zunehmenden Fachkräftemangel und die Unsicherheiten während der Corona-Pandemie zurückgeführt, die dazu führten, dass Handwerksbetriebe vermehrt Absolvent*innen übernahmen.
Qualifikation und Verbleib
Ein weiterer zentraler Aspekt ist der Zusammenhang zwischen Ausbildungsabschluss und Verbleib im Beruf.
Absolvent*innen mit besseren Abschlussnoten („sehr gut“ oder „gut“) arbeiten nach der Ausbildung häufiger in einem Handwerksberuf als solche mit schlechteren Noten. Dieser Zusammenhang deutet darauf hin, dass das Handwerk besonders qualifizierte Nachwuchskräfte an sich binden kann.
Herausforderungen des Fachkräftemangels
Das Handwerk steht vor der Herausforderung, trotz sinkender Absolvent*innenzahlen den Bedarf an Fachkräften zu decken. Engpässe gibt es vor allem in Berufen wie Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder Kraftfahrzeugtechnik.
Die Studie zeigt jedoch, dass die Übernahmequoten im Handwerk gestiegen sind, was auf eine verstärkte Fachkräftesicherung hindeutet.
Zusammenfassung
Obwohl die Zahl der Ausbildungsabsolvent*innen im Handwerk zurückgegangen ist, hat sich der Übergang in den Beruf verbessert.
Absolvent*innen verbleiben häufiger im Ausbildungsbetrieb und im Ausbildungsberuf, was ein wichtiger Faktor für die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist. Die Zukunft wird zeigen, ob sich diese positiven Entwicklungen auch nach der Covid-19-Pandemie fortsetzen werden.