Folgen des technologischen Wandels für den Arbeitsmarkt

IAB5

IAB: Vor allem Hochqualifizierte bekommen die Digitalisierung verstärkt zu spüren

Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) befindet sich die Arbeitswelt inmitten einer signifikanten Transformation, angetrieben durch Fortschritte in der künstlichen Intelligenz (KI) und Automatisierungstechnologien.

Insbesondere hochqualifizierte Berufe, die bisher als sicher galten, sehen sich zunehmend mit dem Phänomen der Automatisierbarkeit konfrontiert. Die Studie veranschaulicht, dass das Potenzial zur Automatisierung quer durch alle Berufsfelder zugenommen hat, mit einem markanten Anstieg in Bereichen, die hohe Qualifikationen erfordern.

Wesentliche Erkenntnisse

Die Analyse offenbart, dass der Anteil potenziell automatisierbarer Tätigkeiten seit 2019 signifikant gestiegen ist:

  • In hochqualifizierten Berufen liegt der Automatisierungsanteil aktuell bei 36 Prozent, ein Zuwachs von 10 Prozentpunkten.
  • Bei spezialisierten Berufen, die einen Abschluss als Meister, Techniker oder Bachelor voraussetzen, könnten etwa 50 Prozent der Aufgaben automatisiert werden.
  • Der fortschrittliche Einsatz von KI erweitert die Möglichkeiten zur Automatisierung, einschließlich vormals als sicher geltender Tätigkeiten wie der Softwareprogrammierung.
  • Der Prozentsatz der Beschäftigten in Berufen mit hohem Automatisierungspotenzial ist von 34 Prozent in 2019 auf 38 Prozent in 2022 angestiegen.

Zukunft der Arbeit

Diese Entwicklungen bedeuten nicht das Ende der Arbeitswelt, wie wir sie kennen, sondern eine Verschiebung der Landschaft. Es ist unumgänglich, dass einige Berufe verschwinden werden, während neue entstehen. Die vorrangige Aufgabe besteht darin, Arbeitskräfte auf diese Veränderungen vorzubereiten und Weiterbildungsmöglichkeiten zu schaffen.

Maßnahmen zur Job-Sicherung

  • Qualifikationserweiterung durch Weiterbildung
    Die Abgrenzung zu Automatisierung erfordert kontinuierliches Lernen und die Aneignung neuer, nicht automatisierbarer Fähigkeiten.
  • Anpassungsfähigkeit
    Die Bereitschaft, sich den verändernden Anforderungen der Arbeitswelt anzupassen, ist entscheidend.
  • Technologiebewusstsein
    Ein fundiertes Verständnis neuer Technologien und deren Auswirkungen auf die eigene Arbeitssphäre ist unerlässlich.

Fazit

Die Automatisierung stellt eine fundamentale, jedoch gestaltbare Herausforderung dar. Es liegt in der Verantwortung aller Beteiligten, diesen Wandel positiv zu nutzen und die Arbeitswelt von morgen aktiv mitzugestalten.


Ähnliche Themen in dieser Kategorie

19.11.2025

Künstliche Intelligenz als Wachstumsmotor über eine Dekade hinweg Der verstärkte Einsatz von KI könnte die deutsche Wirtschaft spürbar beschleunigen. Eine gemeinsame Szenario-Analyse von IAB, BIBB und GWS prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt über die nächsten 15 Jahre …

14.11.2025

Aufbruch für eine neue Kompetenzära Erasmus+ öffnet 2026 die nächste Runde und setzt ein deutliches Signal: Europa investiert weiter kraftvoll in Bildung, Mobilität und Kompetenzen. Rund 5,2 Milliarden Euro stehen bereit, um Lernen über Grenzen hinweg zu stärken, …

13.11.2025

Die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) in Betrieben ist bereits weit verbreitet. Besonders jüngere und höher qualifizierte Beschäftigte greifen regelmäßig auf KI zurück. Dies zeigen Ergebnisse der Befragung »Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung« (DiWaBe 2.0), …

28.10.2025

Veränderungen ohne klares Muster Der deutsche Arbeitsmarkt wandelt sich weiter, doch die alten Erklärungen greifen nicht mehr. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt: Die typischen Bewegungen zwischen den Branchen erklären heutige …

.
Oft gelesen...