Strukturwandel verändert den Arbeitsmarkt – aber anders als früher

Veränderungen ohne klares Muster
Der deutsche Arbeitsmarkt wandelt sich weiter, doch die alten Erklärungen greifen nicht mehr. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zeigt: Die typischen Bewegungen zwischen den Branchen erklären heutige Entwicklungen nur noch zum Teil.
Früher klar, heute unübersichtlich
Früher ließ sich beobachten: Wenn eine Branche weniger Jobs bot, entstanden neue in anderen Bereichen. Heute ist es komplizierter.
Laut DIW verschieben sich die meisten Arbeitsplätze innerhalb der Branchen. Gründe dafür sind Digitalisierung, Fachkräftemangel und neue Arbeitsmodelle. Dadurch verändern sich viele Berufe grundlegend – egal, ob in Industrie, Verwaltung oder Dienstleistung.
Gewinner und Verlierer
Besonders schwierig ist die Lage für Menschen mit mittlerer Qualifikation. Diese Jobs werden seltener, während einfache und hochqualifizierte Tätigkeiten zunehmen. Das DIW sieht darin ein Zeichen für mehr Ungleichheit. Weiterbildung und neue Lernchancen seien wichtig, um den Wandel sozial gerecht zu gestalten.
Wandel in allen Branchen
Der Strukturwandel betrifft längst nicht mehr nur einzelne Wirtschaftszweige. Tätigkeiten, die mit Routine, Verwaltung oder einfacher Produktion zu tun haben, verschwinden vielerorts. Gleichzeitig entstehen mehr Jobs in Technik, Analyse, Kommunikation und Betreuung. Diese Veränderungen ziehen sich durch fast alle Branchen.
Bildung und Politik müssen reagieren
Studienautor Thilo Kroeger empfiehlt, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik enger zu verbinden. Statt einzelne Branchen zu fördern, solle man Kompetenzen stärken, die überall gebraucht werden – besonders digitale und soziale Fähigkeiten. Nur so könne der Wandel für möglichst viele Menschen Chancen bringen.
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