BA-X (Oktober 2017): Kräftenachfrage weiter auf Wachstumskurs

BA-Stellenindex für Deutschland im Oktober 2017.
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X), ein Indikator für die Arbeitskräftenachfrage in Deutschland, ist im Oktober gegenüber September um einen auf 245 Punkte gestiegen. Seit über drei Jahren ist der Index auf Wachstumskurs. Der Vorjahresabstand beträgt aktuell 23 Punkte.
In vielen Branchen ist die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften höher als vor einem Jahr. Die größten Zuwächse gab es im Verarbeitenden Gewerbe und den Qualifizierten Dienstleistungen. Leichte Rückgänge hingegen waren bei den Sonstigen Dienstleistungen und Privaten Haushalten sowie im Gastgewerbe zu verzeichnen. Eine deutliche Abnahme der Nachfrage ist seit mehreren Monaten im Öffentlichen Dienst zu beobachten. Dies dürfte mit der Entwicklung der Fluchtmigration zusammenhängen. Vor einem Jahr benötigte der Öffentliche Dienst aufgrund hoher Flüchtlingszahlen viel Personal für das Flüchtlingsmanagement. Das hat die Zahl der gemeldeten Stellen aus dieser Branche zeitweise steigen lassen.
Mehr als ein Viertel der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen stammt aus den drei Wachstumsbranchen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel und Qualifizierte Dienstleistungen. Daneben kommt knapp ein Drittel aus der Zeitarbeitsbranche.
Grundsätzlich tragen die stabile wirtschaftliche Lage und die seit längerer Zeit steigende Zahl der Beschäftigten zur anhaltend starken Kräftenachfrage bei. Dadurch nimmt unter anderem der fluktuationsbedingte Ersatzbedarf zu und es entsteht insgesamt mehr Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, da mehr Personen ihren Arbeitsplatz wechseln. Darüber hinaus wirken sich die in manchen Bereichen zunehmenden Besetzungsschwierigkeiten der Unternehmen auf das Niveau der Arbeitskräftenachfrage aus.
Dies spiegelt sich auch im BA-X wider:

Das BA-X-Konzept
Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) bildet die Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt ab.
Die Basis für den BA-Stellenindex bilden die bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten ungeförderten Arbeitsstellen, sowie die bei der BA gemeldeten Stellen für Freiberufler, Selbständige und aus der Privaten Arbeitsvermittlung. Seit dem Berichtsmonat Juli 2014 werden – rückwirkend ab Januar 2013 – auch sogenannte Kooperationspartnerstellen berücksichtigt, die Arbeitgeber der Bundesagentur für Arbeit über eine technische Schnittstelle übermitteln.
Als Abbild der Kräftenachfrage am ersten Arbeitsmarkt fließen in den BA-X sowohl die Stellenzugänge als auch die Stellenbestände ein. Die Stellenzugänge spiegeln die Dynamik des monatlichen Einstellungsgeschehens und des aktuellen Personalbedarfs der Betriebe wider. Der Stellenbestand drückt das Niveau der Kräftenachfrage aus und beinhaltet implizit auch die Verweildauer der gemeldeten Stellen. Durch die Verwendung von Zugängen und Beständen können damit sowohl die Einstellungsbereitschaft der Betriebe als auch mögliche Stellenbesetzungsschwierigkeiten abgebildet werden.
Für die Berechnung des BA-X werden die Stellenzugänge und der -bestand zunächst saison- bzw. kalenderbereinigt. Danach wird der Mittelwert aus den bereinigten Stellenzugängen und -beständen berechnet. Anschließend werden die Abweichungen auf den Referenzwert (Jahresdurchschnitt 2004), der auf 100 normiert wurde, ermittelt. Die Saison- bzw. Kalenderbereinigung wird jeden Monat für die gesamte Zeitreihe neu durchgeführt. Dadurch kann es zu Abweichungen von früher veröffentlichten Monatsversionen des BA-X kommen.
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