HRK

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) nimmt mit großer Sorge zur Kenntnis, dass die Fortschritte bei der angemessenen Berücksichtigung von Frauen auf den akademischen Karrierestufen trotz zahlreicher Fördermaßnahmen und Initiativen immer noch zu gering ausfallen.

Die jüngst von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) veröffentlichte 26. Datenfortschreibung zur Chancengleichheit belegt, dass der prozentuale Anteil von Wissenschaftlerinnen an den Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen gegenüber den Vorjahren zwar erneut gestiegen ist, aber auf den höheren Karrierestufen de facto stagniert. 

»Gleichstellung bleibt eine dringliche Aufgabe auf der Hochschulagenda. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Frauen mit einem Anteil von nur 26,3% an allen Professuren in Deutschland weiterhin nicht angemessen in der Wissenschaft berücksichtigt sind«, erklärte HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt soeben in Berlin. »Die bisherigen Fortschritte sind viel zu gering. Das war auch Konsens der jüngsten HRK-Mitgliederversammlung und kommt in ihrer heute veröffentlichten Stellungnahme klar zum Ausdruck. Weder das sogenannte Kaskadenmodell noch freiwillige Mentoring- und Coaching-Angebote haben die Geschlechterrelation auf höheren Karrierestufen der Wissenschaft tiefgreifend verändern können. Um die Situation hier nachhaltig zu verbessern, müssen wir kreativer werden und deutlich an Tempo zulegen.

«Bei der Beförderung der Chancengleichheit von Frauen in der Wissenschaft geht es nach Auffassung der HRK-Mitgliederversammlung um einen umfassenden Kulturwandel. Dieser müsse durch einen strukturellen Wandel unterstützt werden, einschließlich entsprechender prozessualer Veränderungen in der Qualifizierung und der Personalgewinnung sowohl an den einzelnen Institutionen als auch im Gesamtsystem. Die zuständige Vizepräsidentin der HRK, Prof. Dr. Dorit Schumann, bekräftigt diese Forderung: »Das Professorinnenprogramm der GWK zeigt exemplarisch, dass mit strukturellen Maßnahmen signifikante Erfolge erzielt werden können. Wenn eine angemessene Repräsentation der Geschlechter erreicht werden soll, ist mittel- und langfristig jede zweite Professur mit einer Frau zu besetzen. Dazu wird es aber nur kommen, wenn wir alle Akteure einbinden und mit vereinten Kräften die notwendigen grundlegenden Veränderungen herbeiführen.«


Die letzten Meldungen

Beruf und Arbeit, Europa

Leichte Zunahme der Teilzeitbeschäftigung in Deutschland

26.04.2024

Leichte Zunahme der Teilzeitbeschäftigung in Deutschland Weiterer Anstieg der Teilzeitquote im Jahr 2023 Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Quote der Teilzeitbeschäftigten in Deutschland im Jahr 2023 erneut leicht gestiegen und erreichte 31 %. Im Vergleich zum Vorjahr, wo der Anteil bei 30 % lag, zeigt sich ein moderater Trend zu mehr Teilzeitarbeit. Bemerkenswert ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Während jede zweite Frau (50 %) teilzeitbeschäftigt war, arbeiteten lediglich 13 % der Männer unter diesen Bedingungen. Geschlechterdynamik und Elternschaft als Faktoren Es wurde beobachtet, dass insbesondere die Geburt eines Kindes bei Frauen oft zu einer...

Frauenkarrieren

Potenziale von Frauen und Mädchen im MINT-Bereich

26.04.2024

Bundesregierung: Stärkung der MINT-Bereiche durch gezielte Förderung und Initiativen Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt verstärkt darauf, Frauen und Mädchen für den MINT-Bereich zu begeistern. Staatssekretär Jens Brandenburg erläuterte vor dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung die...

Beruf und Arbeit, Europa

BAG: Betriebsratswahl - Weniger Kandidaten als Betriebsratssitze

26.04.2024

Bewerben sich bei einer Betriebsratswahl weniger Arbeitnehmer um einen Betriebsratssitz als Betriebsratsmitglieder zu wählen sind, kann ein »kleinerer« Betriebsrat errichtet werden. Der Fall Die Arbeitgeberin ist Trägerin einer Klinik mit in der Regel 170 beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Bei dieser Betriebsgröße...

Weiterbildung / Bildungspolitik

Deutsches Schulbarometer: Jede zweite Lehrkraft beobachtet Gewalt an der eigenen Schule

25.04.2024

Herausforderungen und Belastungen im Lehrberuf: Einblicke aus dem Schulbarometer. Fast die Hälfte aller Lehrkräfte (47 Prozent) konstatiert an ihrer Schule Probleme mit psychischer oder physischer Gewalt unter Schülerinnen und Schülern, wie die Ergebnisse des Schulbarometers der Robert Bosch Stiftung GmbH aufzeigen. Schulen in sozial...

Wissenschaft, Forschung und Lehre, Projekte

Wissenschaftskommunikation systematisch und umfassend stärken

25.04.2024

Anhörung: Sachverständige fordern bessere Wissenschaftskommunikation In einer öffentlichen Anhörung hat sich der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung am Mittwochvormittag mit der Wissenschaftskommunikation beschäftigt. Grundlage war ein Antrag der Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP, die darin eine...

Verschiedenes

Trendstudie »Jugend in Deutschland 2024«: Verantwortung für die Zukunft? Ja, aber...

24.04.2024

Pessimismus bei der Jugend: Trendstudie offenbart Sorgen und Rechtsruck Die junge Generation in Deutschland ist so pessimistisch wie noch nie. Das zeigt die aktuelle Trendstudie »Jugend in Deutschland 2024«. Obwohl sie die Corona-Pandemie für überwunden halten, steigt bei den befragten 14- bis 29-Jährigen die mentale Belastung....

.