Geringe Literalität als Herausforderung in der Empirischen Sozialforschung

ehs Dresden

Projekt »Litinvolve« startet

Im April startet am Forschungsinstitut der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs) das Projekt »Litinvolve – Geringe Literalität als Herausforderung in der Empirischen Sozialforschung«. Bis zum Jahresende 2023 wird das Forschungsteam um Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig, Professorin für Soziologie und Empirische Sozialforschung an der ehs, untersuchen, wie Menschen mit einem geringen Kompetenzniveau im Lesen und Schreiben von empirischen Sozialforscherinnen und -forschern besser einbezogen und beteiligt werden können.

Das Projekt wird vom Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus des Freistaates Sachsen (SMWK) gefördert.

Unter Literalität wird die Fähigkeit jedes Einzelnen, zu lesen und zu schreiben, verstanden. Literalität schließt gesellschaftliche und kulturelle Komponenten mit ein. Das Projekt »Litinvolve« nimmt nun geringe Literalität als Herausforderung in der Empirischen Sozialforschung in den Blick.

Ein geringes Kompetenzniveau im Lesen und Schreiben geht häufiger mit benachteiligten sozioökonomischen Lebenslagen einher. Milieustudien sehen Passungsschwierigkeiten zwischen den Artikulationsweisen und Verständnissen von Bildungszielen zwischen unterschiedlichen Milieus und sprechen von fehlender kultureller Passung.

Dieses Feldwissen zu nutzen, um geringe Literalität als Beteiligungsbarriere in der empirischen Sozialforschung – unter besonderer Beachtung damit einhergehender sozialer Benachteiligung – zu verstehen und zu bestimmen, ermöglicht eine grundlegende Qualitätssteigerung im Design empirischer Forschungsmethoden und ist grundlegender Bestandteil des Projektes Litinvolve.

Die unterschiedlichen sozialen Kontexte, in denen Menschen mit geringer Literalität zu finden sind, sollen bei dieser Grundlagenforschung ebenso Berücksichtigung finden wie die unterschiedlichen Forschungsbereiche, die in ihren empirischen Arbeiten Menschen mit geringer Literalität adressieren.

Neben einem übergreifenden und verallgemeinerbaren Konzept zur umfassenden Berücksichtigung von Menschen mit geringer Literalität in der qualitativen wie quantitativen Sozialforschung sollen darüber hinaus Cluster entstehen, die auf die einzelnen Forschungsbereiche spezifisch zugeschnitten werden und weiterführende Forschungsbedarfe identifizieren.

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin
Prof. Dr. Nina Weimann-Sandig (Projektleitung Litinvolve)
E-Mail:
[email protected]


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