
Welche Anforderungen die neue Zukunftsstrategie zu Forschung und Innovation der Bundesregierung erfüllen muss: Gemeinsamer Appell von Stifterverband und Leopoldina sowie von der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) und VolkswagenStiftung an die Bundesregierung
Deutschland braucht eine Gesamtstrategie für Forschung und Innovation, um erfolgreich die wirtschaftliche, gesellschaftliche und technologische Zukunft zu gestalten. Dabei muss die Politik konsequent ressortübergreifend handeln und Wissenschaftsförderung ganzheitlich denken. Das ist die zentrale Botschaft, die vom Forschungsgipfel 2022 ausgeht.
Michael Kaschke, Präsident des Stifterverbandes, Gerald Haug, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Uwe Cantner, Vorsitzender der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), und Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, haben in einem Leitlinienpapier die wichtigsten Empfehlungen zusammengefasst. Für die Autoren geht es um die zentralen Fragen: Wie lassen sich in Deutschland und Europa einerseits globale Herausforderungen meistern und andererseits Wohlstand und Souveränität sichern? Und wie kann die Transformation hin zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Gesellschaft ökonomisch erfolgreich, sozial ausgewogen und souverän umgesetzt werden?
Für eine erfolgreiche Zukunftsstrategie fordern sie:
- Innovationspolitik als Gesellschaftspolitik verstehen
- Zukunftsstrategie ressortübergreifend formulieren und umsetzen
- Klare Innovationsziele und Missionen setzen, aber technologieoffen fördern
- Vorrangige Aufgabe: Wertschöpfungsketten unter Krisenbedingungen sichern
- Skalierung von Innovationen denken und in Europa ermöglichen
- Den Staat als Freiheitsgaranten verstehen
- Normung und Standardisierung als strategisches Instrument weiterentwickeln
- Langfristorientierung der Forschungs- und Innovationspolitik sicherstellen
- Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an Zukunftsstrategie beteiligen
Die Leitlinien für eine Zukunftsstrategie sind das Ergebnis des Forschungsgipfels 2022. Hier haben hochrangige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Unternehmerinnen und Unternehmer mit Politikerinnen und Politikern diskutiert, wie die Innovationspolitik nach der von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten Zeitenwende aussehen muss, um trotz der technologischen Umbrüche und der geopolitischen Verwerfungen, Wirtschaft und Gesellschaft gleichzeitig nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu machen.
Hintergrund
Der Forschungsgipfel will einmal im Jahr Zukunftsperspektiven für das deutsche Forschungs- und Innovationssystem aufzeigen und Orientierung für strategische Entscheidungen geben. Er fördert als interdisziplinäres Forum Dialog und Vernetzung. Veranstalter des Forschungsgipfels sind der Stifterverband, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), gefördert wird er von der VolkswagenStiftung.
Der nächste Forschungsgipfel findet am 28. März 2023 statt.
VERWEISE
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