Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung

GWK

20. Datenfortschreibung zu »Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen« veröffentlicht

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat soeben die »20. Fortschreibung des Datenmaterials (2014/2015) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen« veröffentlicht. Seit mehr als 25 Jahren, nämlich seit 1989, werden diese Daten gemeinsam von der GWK aufbereitet und in regelmäßigem Turnus der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sie sind Gradmesser dessen, was erreicht wurde und damit auch statistische Grundlage für alle weiteren gleichstellungspolitischen Maßnahmen. Die GWK ist die einzige Stelle im nationalen Wissenschaftssystem, die Datenmaterial zur Situation von Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen kontinuierlich und systematisch erfasst und in Form von regelmäßigen Datenfortschreibungen transparent darstellt.

Der diesjährige GWK-Bericht zeigt, dass sich seit 1995 der Anteil von Frauen an der Gesamtzahl

  • der Erstimmatrikulationen von 47,8 % auf 50,1 %,
  • der Studienabschlüsse von 41,4 % auf 50,8 %,
  • der Promotionen von 31,5 % auf 45,5 % und
  • der Habilitationen von 13,8 % auf 27,8 %

erhöht hat.

Der Anteil an Professorinnen an Hochschulen ist im Zeitraum zwischen 1995 und 2014 kontinuierlich von 8,2 % auf 22,0 % angestiegen. Differenziert man allerdings nach Besoldungsgruppen, so zeigt sich weiterhin: Je höher die Besoldungsgruppe, desto niedriger der Anteil der Frauen. Der Anteil der W1-Profesorinnen an den Hochschulen insgesamt liegt bei 40,0 %, der C3/W2-Profesorinnen bei 23,4 % und der C4/W3-Professorinnen bei 17,9 %.

Der GWK-Bericht analysiert aber nicht nur die Situation in den Hochschulen, sondern nimmt auch die außerhochschulischen Forschungseinrichtungen in den Blick. Der Frauenanteil an Führungspositionen bei FhG, HGF, MPG und WGL ist im Vergleichszeitraum von 1996 bis 2015 von 2,6 % auf 16,7 % stetig gestiegen. Bei der Betrachtung der Forschungsorganisationen im Einzelnen, werden große Unterschiede sichtbar: so lag der Frauenanteil an Führungspositionen bei der MPG im Jahr 2015 bei 22,4 %, bei der WGL bei 20,5 %, bei der HGF bei 17,6 % und bei der FhG lediglich bei 5 %.

Die 20. Datenfortschreibung umfasst außerdem eine Sonderauswertung zu »Geschlecht und Gleichstellung in der Wissenschaft im europäischen Vergleich – Policies und statistische Daten«. Hierin hat das CEWS (Center of Excellence Women and Science) im Auftrag der GWK u.a. die Rahmenbedingungen für Gleichstellung in der Wissenschaft und für wissenschaftliche Karrierewege in sechs ausgewählten Ländern des Europäischen Forschungsraums in einer vertieften Kontextanalyse gegenübergestellt.

Die aktuelle Datenerhebung der GWK zeigt deutlich, dass es auch im europäischen Vergleich weiterhin besonderer Anstrengungen für die Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung bedarf. Die von der DFG 2008 verabschiedeten Gleichstellungsstandards mit dem sogenannten Kaskadenmodell als Leitgedanke und die von der GWK beschlossene Festlegung flexibler Zielquoten in den außeruniversitären Forschungsorganisationen sind wichtige Eckpunkte zur Erhöhung des Anteils von Frauen auch in anspruchsvollen Positionen des Wissenschaftsmanagements. Das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder ist ein Beispiel für eine erfolgreiche spezifische Fördermaßnahme. Entsprechende Förderprogramme in den Ländern wirken in die gleiche Richtung.

 

 

 

 

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