IAB-Arbeitsmarktbarometer 6/25: Dritter Anstieg in Folge

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IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt erneut, bleibt aber unter 100 Punkten

Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich im Juni leicht verbessert und liegt nun bei 99,1 Punkten. Damit setzt sich der positive Trend der letzten Monate fort.

Dennoch bleibt der Wert weiterhin unter der neutralen Marke von 100 Punkten. Fachleute des IAB betonen, dass sich das Barometer nur langsam von dem Rückgang erholt, der bis März zu beobachten war.

Arbeitslosigkeitsprognose weiterhin negativ

Die Komponente des Barometers, die die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland vorhersagt, verzeichnet zwar einen Anstieg um 0,3 Punkte auf nun 97,8 Punkte. Dennoch bleibt sie klar im negativen Bereich. Die Prognose deutet darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit im Sommer voraussichtlich vorübergehend die Marke von drei Millionen überschreiten wird.

Beschäftigungskomponente leicht positiv

Im Gegensatz dazu zeigt sich die Komponente zur Beschäftigungsentwicklung etwas optimistischer: Sie steigt im Juni um 0,2 Punkte auf 100,4 Punkte. Dies signalisiert eine gewisse Stabilisierung am Arbeitsmarkt, auch wenn von einer nachhaltigen Erholung noch nicht gesprochen werden kann.

European Labour Market Barometer stagniert

Das European Labour Market Barometer bleibt im Juni nahezu unverändert und sinkt minimal um 0,1 Punkte auf 99,6 Punkte. Damit setzt sich die Stagnationsphase der vergangenen drei Jahre fort. Die Erwartungen der europäischen Arbeitsmarktservices bleiben laut IAB stabil, werden jedoch weiterhin von einer allgemeinen Unsicherheit begleitet.

Lettland erstmals dabei

Im Juni nimmt Lettland erstmals am europäischen Frühindikator teil. Ohne die Einbeziehung Lettlands wäre das Barometer in diesem Monat um 0,1 Punkte niedriger ausgefallen. Dies unterstreicht die Bedeutung neuer Teilnehmerländer für die Gesamteinschätzung des europäischen Arbeitsmarkts.

Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien und Zypern. Lettland nimmt seit Juni 2025 teil.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labour Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus diesen beiden Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala der Barometer reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

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