MINT-Berufe: Es fehlen über 240.000 Fachkräfte

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 MINT Frühjahrsreport 2024


Trotz Wirtschaftsabkühlung bleibt MINT-Fachkräftemangel hoch

Obgleich eine signifikante konjunkturelle Abkühlung zu verzeichnen ist, besteht weiterhin ein hoher Mangel an Fachkräften in den MINT-Berufen. Dieser wird durch die fortschreitende Digitalisierung und die Notwendigkeit des Klimaschutzes noch verstärkt.

Laut des aktuellen MINT-Frühjahrsreports erreichte die Lücke in diesem Bereich im März 2024 einen Stand von 244.400 fehlenden Fachkräften. Diese Entwicklung basiert auf einer Umfrage unter Unternehmen, die einen wachsenden Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren voraussagen.

Steigender Ersatzbedarf im MINT-Bereich als demografische Herausforderung

Die demografische Entwicklung in Deutschland führt zu einem stetig wachsenden Ersatzbedarf an Fachkräften im MINT-Sektor, was die Notwendigkeit gezielter Bildungs- und Arbeitsmarktstrategien unterstreicht.

Aktuelle Daten zeigen, dass bereits über 64.800 MINT-Akademiker jährlich aufgrund des Erreichens des Rentenalters aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Prognosen zufolge wird dieser demografische Ersatzbedarf in den nächsten fünf Jahren um 9.300 auf insgesamt 74.100 ansteigen.

Parallel dazu zeigt sich bei den MINT-Facharbeitern ein ähnlicher Trend. Derzeit wird der jährliche Ersatzbedarf auf etwa 259.800 Facharbeiter geschätzt. Innerhalb der kommenden fünf Jahre ist mit einem Anstieg um weitere 12.200 auf dann 272.000 erforderliche Fachkräfte zu rechnen.

Investitionen in Bildung essenziell für Deutschlands Zukunft

Zudem führen sinkende Erstsemesterquoten und schlechtere PISA-Ergebnisse in Mathematik zu einem weiteren Rückgang des inländischen Nachwuchses. Aus Sicht der Unternehmen ist es daher unerlässlich, dass der Staat gezielt in das Bildungssystem investiert, um die anstehenden Transformationsprozesse erfolgreich zu bewältigen.

Professor Dr. Axel Plünnecke, Leiter des Themenclusters Bildung, Innovation und Migration am IW Köln, betont, dass der Mangel an MINT-Fachkräften noch gravierender wäre, hätte es in den letzten zehn Jahren keine Fortschritte bei der Sicherung von MINT-Fachkräften unter Frauen, Älteren, Zugewanderten und in der MINT-Bildung gegeben.

Rückgang bei MINT-Nachwuchs trotz Zuwanderung besorgniserregend

Die Beschäftigungsdynamik unter Zugewanderten habe dazu beigetragen, dass der Mangel nicht noch ausgeprägter ist. Jedoch ist in den kommenden Jahren mit einem weiteren Rückgang des MINT-Nachwuchses zu rechnen. Die Zahl der Erstsemester in MINT-Studiengängen ist in den letzten Jahren um 10 Prozent gesunken, und der Anteil leistungsstarker PISA-Schüler in Mathematik hat sich in den letzten zehn Jahren halbiert.

Der zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) veröffentlichte MINT-Report verdeutlicht, dass die Deckung des Fachkräftebedarfs in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen weiterhin erheblichen Herausforderungen gegenübersteht.


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