Bildungsprogramme des Übergangsbereichs: Anfängerzahl 2023 erneut gestiegen

4 Prozent mehr Personen als im Vorjahr beginnen ein Programm im Übergangsbereich zum Erwerb beruflicher Grundkenntnisse oder zum Nachholen eines Schulabschlusses.

Im Jahr 2023 verzeichnete Deutschland einen bemerkenswerten Anstieg junger Menschen, die sich in Übergangsprogrammen zwischen Schule und Berufsausbildung einschrieben.

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) begannen rund 249.800 Personen ein solches Bildungsprogramm, was einem Anstieg von 4% oder 10.300 Personen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung markiert den zweiten Anstieg in Folge nach einem Rückgang in den Jahren von 2017 bis 2021. Die Programme zielen darauf ab, berufliche Grundkenntnisse zu vermitteln oder den Erwerb eines Schulabschlusses zu ermöglichen.

Einfluss ukrainischer Jugendlicher

Ein signifikanter Teil dieses Zuwachses wird, ähnlich wie im Jahr 2022, ukrainischen Jugendlichen zugeschrieben, die infolge des Konflikts in ihrer Heimat nach Deutschland kamen. Besonders auffällig ist der Anstieg der ausländischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, deren Zahl um 9% oder 7.600 Personen auf insgesamt 94.400 stieg.

Entwicklungen in weiteren Bildungssektoren

Die integrierte Ausbildungsberichterstattung von Destatis zeigt auch Entwicklungen in anderen Bildungsbereichen auf. Insgesamt nahmen 2023 über 1,8 Millionen Personen einen Bildungsgang in einem der vier Sektoren (Übergangsbereich, Berufsausbildung, Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung, Studium) auf, ein leichter Anstieg von 0,2% gegenüber 2022.

Während die Zahl der Personen, die eine Hochschulzugangsberechtigung anstreben, um 6% sank, vor allem bedingt durch schulstrukturelle Änderungen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, stiegen die Anzahlen der Studien- und Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger.

Ausblick

Der Bericht unterstreicht die wachsende Diversität und Internationalisierung der Bildungslandschaft in Deutschland. Die steigende Zahl ausländischer Teilnehmerinnen und Teilnehmer in allen Bildungsbereichen spiegelt eine sich verändernde Gesellschaft wider und stellt Bildungseinrichtungen vor neue Herausforderungen und Chancen. Insbesondere die Integration von Geflüchteten und Migrantinnen und Migranten in das Bildungssystem bleibt ein zentraler Aspekt für die Entwicklung des Bildungswesens in Deutschland.

Methodischer Hinweis
Die Zahl der Studienanfänger*innen in der Integrierten Ausbildungsberichterstattung beinhaltet auch die Studierenden im ersten Studienjahr an Berufsakademien (Vorjahresdaten). Sie ist daher etwas höher als die Zahl der Studienanfänger*innen des Studienjahres 2023 an den deutschen Hochschulen.

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

22.01.2025

Herausforderungen und Lösungsansätze Eine große Mehrheit der Unternehmen (77 %) sieht in Deutschland Handlungsbedarf bei der Berufsausbildung. Laut einer aktuellen ifo-Umfrage fordern 71 % der Unternehmen modernere Berufsschulen und Lehrpläne …

22.01.2025

Überblick: Zugang zu digitalen Lernplattformen Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass 83 Prozent der Lehrkräfte in Deutschland Zugang zu digitalen Lernplattformen wie Moodle oder iServ haben. Diese ermöglichen es, den …

21.01.2025

12 Prozent der allgemeinbildenden Schulen sind Privatschulen Zahl der Privatschulen in Deutschland nimmt weiter zu Im Schuljahr 2023/24 gab es in Deutschland rund 3.800 allgemeinbildende Schulen in privater Trägerschaft. Das waren rund 12 …

20.01.2025

Lehrkräfte bewerten Kinder mit Migrationshintergrund positiver als standardisierte Tests vermuten lassen Eine aktuelle Studie des RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Universität Duisburg-Essen (UDE) zeigt, dass Lehrer in …

.
Oft gelesen...