Überbetriebliche Ausbildung mit KI: Echtzeit-Analyse und individuelle Förderung

Berufsausbildung (Symbolbild)

Innovatives Lernen: KI im Handwerk macht Ausbildung digital

Das Bildungszentrum Schweinfurt der Handwerkskammer für Unterfranken erforscht gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) den Einsatz von KI-Technologien in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA) im Handwerk.

Im Rahmen des dreijährigen Projekts »KIgÜBA – Künstliche Intelligenz in der überbetrieblichen Ausbildung« wird im Metallbauerhandwerk ein innovativer ÜBA-Kurs umgesetzt.

Zwei KI-Systeme für individuelles Lernen

Das Projekt kombiniert zwei KI-Systeme: Eine Tracking-KI analysiert in Echtzeit die praktischen Arbeitsschritte der Auszubildenden, während eine Tutoring-KI parallel individuelle Unterstützungsangebote bereitstellt.

Das adaptive System passt sich dem Lernniveau an und vermeidet Über- oder Unterforderung. Dabei kooperiert das Bildungszentrum eng mit dem DFKI, das mit seiner langjährigen KI-Forschung das Projekt maßgeblich unterstützt.

Praxisnahes KI-Labor im Metallbau

Im ÜBA-Kurs »Schließtechnik« entsteht ein modernes KI-Labor, in dem die komplexe Montage einer barrierefreien Brandschutztür aus Glas als realitätsgetreues Lernszenario dient. Spezielle Kameras erfassen Arbeitsabläufe, Werkzeugnutzung und Montagefortschritte.

Die verknüpfte Tutoring-KI analysiert die Daten und bietet passgenaue Hilfestellungen in Form von Texten, Bildern oder Videos. Zusätzlich unterstützen Extended Reality (XR)-Technologien und ein KI-gestützter »Lernbuddy« die Auszubildenden individuell.

Mehrwert für Auszubildende und Ausbilder

Die Auszubildenden erhalten ein maßgeschneidertes Lernangebot, das ihr eigenes Tempo und Niveau berücksichtigt und sofortiges Feedback bietet. Dies steigert Motivation und Lernerfolg.

Ausbilder werden von Routinetätigkeiten entlastet und können sich stärker auf die persönliche Betreuung konzentrieren. Das KI-System liefert zudem objektive Leistungsbewertungen und Feedback.

Transfer und Schulungsangebote

Neben der direkten Umsetzung im KI-Labor ist der Wissenstransfer zentral. Dafür werden zwei Workshops angeboten: »Get your KI« informiert Entscheidungsträger über rechtliche, finanzielle und technische Aspekte von KI-Werkstätten, während »Use your KI« Ausbilder*innen schult.

Ein methodisch-didaktisches Konzept untersucht den Einsatz der KI-Lernsysteme auch in anderen Handwerksberufen, wobei die adaptiven Lernbegleitungen als besonders geeignet gelten.

Für Rückfragen:
Handwerkskammer für Unterfranken - Stabsstelle Kommunikation
Rennweger Ring 3 - 97070 Würzburg
Telefon 0931. 309 08- 11 95
n.hess@hwk-ufr.de - www.hwk-ufr.de

Hintergrund
Das Projekt wird im Rahmen der INex-Initiative von BIBB und dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. 


  VERWEISE  
  •  ...

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

13.11.2025

Die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) in Betrieben ist bereits weit verbreitet. Besonders jüngere und höher qualifizierte Beschäftigte greifen regelmäßig auf KI zurück. Dies zeigen Ergebnisse der Befragung »Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung« (DiWaBe 2.0), …

12.11.2025

Jugendliche zwischen Entscheidung und Möglichkeit Rund zwei Drittel der Jugendlichen in Deutschland wissen laut der aktuellen IAB-Studie »BeYou – Berufswahl und Du« bereits, welchen Bildungsweg sie nach der Schule einschlagen wollen. Doch etwa ein Drittel zeigt sich …

06.11.2025

Jugendliche fehlen, Bewerberzahlen sinken Der deutsche Ausbildungsmarkt steckt weiter in der Krise. Nach aktuellen Analysen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bleibt die Zahl der Ausbildungsverträge deutlich hinter dem Niveau der Vorjahre zurück. …

28.10.2025

Viele Bewerbungen, wenig Treffer Obwohl es auf dem Papier genügend Ausbildungsplätze gibt, suchen viele Jugendliche weiter nach einer passenden Stelle. Das liegt weniger an der Zahl der Angebote, sondern daran, dass Wunsch und Wirklichkeit oft nicht zusammenpassen. Viele …

.
Oft gelesen...