Homeoffice in Zeiten von Corona Nutzung, Hindernisse und Zukunftswünsche
Die meisten Beschäftigten nehmen die Arbeit im Homeoffice als positiv wahr
Etwa drei von vier Beschäftigten, die Homeoffice in teils hohem Umfang nutzen, sind damit zufrieden. Darüber hinaus nehmen 60 Prozent der Beschäftigten Homeoffice als hilfreich und als wenig oder nicht belastend wahr. Beschäftigte, die wenigstens gelegentlich von zu Hause arbeiten, schätzen die eigene Arbeit zudem mehrheitlich als effizienter ein als vor der Pandemie.
Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
»Diese Entwicklung über die Zeit deutet auf Gewöhnungs- und Lerneffekte hin: nach anfänglich notwendigen Anpassungsprozessen funktionierte der Umgang mit der neuen Arbeitsorganisation zunehmend besser«, so die Autorinnen und Autoren.
Etwa 70 Prozent derjenigen mit der Möglichkeit auf Homeoffice wünschen sich für die Zukunft entweder einen flexiblen Einsatz oder eine regelmäßige Nutzung für zwei oder drei Tage pro Woche. Eine komplette Rückkehr zum Präsenzbetrieb wollen hingegen nur wenige. »Umso wichtiger ist daher die frühzeitige Auseinandersetzung mit langfristigen und einvernehmlichen Lösungen hinsichtlich der Arbeitsplatzausstattung und -gestaltung, in der Arbeitgeber, Beschäftigte, Betriebs- und Personalräte, Sozialpartner und die Politik gleichermaßen gefragt sind«, so die Forscherinnen und Forscher.
Der Abbau von zuvor bestehenden Vorbehalten und Hindernissen von Betrieben und Beschäftigten ermöglichte die zunehmende Verlagerung der Arbeit ins Homeoffice. Dazu zählen zum Beispiel der Wunsch der Vorgesetzten nach Anwesenheit des Beschäftigten. Dieses Hindernis nannten zum Zeitpunkt der Befragung im April und Mai 2020 nur noch rund 17 Prozent der Beschäftigten ohne Homeoffice, 2017 waren es noch über 60 Prozent. Bei 18 Prozent der Beschäftigten, die ausschließlich im Betrieb arbeiteten, verhinderte der Wunsch nach einer Trennung von Beruf und Privatem das Arbeiten von zu Hause, vor der Pandemie galt dies noch für rund 50 Prozent. Am stärksten aber sank der Anteil der Befragten, die aufgrund einer erschwerten Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen nicht im Homeoffice arbeiteten. 19 Prozent der Beschäftigten nannten diesen Grund, vor der Pandemie waren es noch 70 Prozent.
Hintergrund
Datenbasis für die Analysen sind das »Hochfrequente Online Personen Panel« aus der Befragung »Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona« (HOPP) und die Corona-Zusatzbefragung des Linked Personnel Panel (LPP) des Projektes »Arbeitsqualität und wirtschaftlicher Erfolg«.
VERWEISE
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