Eurobarometer: Wie Europas Bürger über Migration und Integration denken

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Wie bewerten Europas Bürgerinnen und Bürger die Zuwanderung und den Integrationserfolg von Menschen aus Nicht-EU-Ländern?

In einer Sonderumfrage des Eurobarometers gaben 2017 rund 28.000 Personen EU-weit über ihre Ansichten Auskunft. Eine erste Auswertung der Ergebnisse bietet das jetzt erschienene gemeinsame Arbeitspapier »What are Europeans‘ views on migrant integration?« von OECD, EU-Kommission und dem European University Institute.

Wie die Auswertung zeigt, herrscht unter Europas Bürger*innen relativ große Einigkeit darüber, was für erfolgreiche Integration wichtig ist. Dass Zuwanderer die Landessprache sprechen, über ihre Steuern zum Wohlfahrtsstaat beitragen und sich den Werten und Normen im Land verpflichtet fühlen, gehört überall zu den meistgenannten Antworten.

In der Befragung zeigte sich auch, dass Menschen mit viel Kontakt zu Zuwanderern eher eine positive Meinung vom Integrationserfolg im eigenen Land haben, aber dennoch der Zuwanderung als solcher häufig skeptisch gegenüberstehen. Bei der Kenntnis der Faktenlage zeigt sich eine umgekehrte Tendenz: Wer besser über Migration informiert ist, hat auch eher eine positive Meinung dazu – nicht aber zum Integrationserfolg im eigenen Land. Dies hängt auch damit zusammen, dass Personen, die Vorbehalte gegen Migration haben, den Anteil der Migranten häufig überschätzen.

Für Deutschland fällt auf, dass Umfrageteilnehmer die Sprachkenntnisse als Integrationsvoraussetzung noch stärker gewichten als Teilnehmer der meisten anderen EU-Länder. Auch halten sie Sprachkenntnisse für wesentlich wichtiger als formale Qualifikationen und legen damit einen anderen Schwerpunkt als das im März in Kraft tretende deutsche Fachkräfteeinwanderungsgesetz mit seiner besonderen Betonung formaler Qualifikationen.

In Deutschland ist die Zahl derer, die Migration als überwiegend problematisch ansehen (36 Prozent), erheblich höher als die Zahl derer, die sie überwiegend als Chance begreifen (24 Prozent); in Österreich sind die Unterschiede noch größer (38 vs. 13 Prozent). In beiden Ländern überwiegt jedoch der Anteil derer, die Migration sowohl als Chance als auch als Problem sehen.

Schweden sticht als Land heraus, in dem besonders viele Menschen Zuwanderung als Chance sehen (45 Prozent) – und dies, obwohl Dreiviertel der Schweden die Integration der Zuwanderer im Land als nicht erfolgreich bezeichnen. In Ungarn, der Slowakei und Tschechien geht der Trend in die andere Richtung: Hier empfindet mehr als jeder zweite Befragte Migration »eher als Problem«. Dennoch wertet jeder zweite bis dritte Teilnehmer die Integration der Zugewanderten im eigenen Land als erfolgreich.

  VERWEISE  

 

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