Nationaler Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)
Internationale Zusammenarbeit

Aktionsplan für Europäischen Forschungsraum vorgelegt

Mit dem sogenannten Nationalen Aktionsplan für den Europäischen Forschungsraum legt die Bundesregierung Leitlinien und Handlungsfelder in der Forschungs- und Innovationspolitik für die Jahre 2024 bis 2027 vor. So wolle die Bundesregierung die europäische Zusammenarbeit in Forschung und Innovation verbessern und die europäische Forschungs- und Innovationspolitik aktiv mitgestalten.

Das geht aus dem als Unterrichtung (siehe Link unten) vorliegenden Aktionsplan hervor.

Ziel der Bundesregierung sei es unter anderem, auch zukünftig »zu den attraktivsten Wissenschaftsstandorten der Welt« zu gehören und Talente aus aller Welt anzuziehen. Zudem solle der Aktionsplan die Wissenschaftsfreiheit und Forschungssicherheit in der europäischen und internationalen Zusammenarbeit schützen und die »Mobilität im europäischen Forschungsraum« erleichtern. So könnten beispielsweise gute Beschäftigungsbedingungen einen Standortvorteil schaffen oder ein verbesserter Zugang zu Daten den Transfer von Wissen beschleunigen.

An der Umsetzung des Aktionsplanes seien verschiedene Ressorts der Bundesregierung und der Länder sowie Wissenschaftsorganisationen, Hochschulen und Akteure aus Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft beteiligt, schreibt die Bundesregierung. Um alle Akteure in die Umsetzung des Aktionsplanes einzubinden, werde ein sogenanntes Forum EU eingerichtet. Dieses solle eine Informations- und Beratungsfunktion übernehmen. Darüber hinaus werde ein Monitoring-System eingerichtet, um die mit dem Aktionsplan erzielten Erfolge zu messen.

Die Umsetzung des Aktionsplans beinhaltet zwei wesentliche Dimensionen:

Einrichtung des »Forum.EU«

Im deutschen Forschungs- und Innovationssystem ist eine Vielzahl an Akteuren für die Umsetzung der sechs Handlungsfelder des Nationalen Aktionsplans für den Europäischen Forschungsraum verantwortlich oder zumindest daran beteiligt. Dazu gehören sowohl verschiedene Ressorts der Bundesregierung und die Länder als auch die Wissenschaftsorganisationen, Hochschulen sowie Akteure aus Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft.

Zum Zweck der engen und kontinuierlichen Einbindung der genannten Akteure wird ein neues Gremium zur Informationsvermittlung und mit Beratungsfunktion eingesetzt. Im Zentrum der nationalen Beratungsstruktur steht das neu einzurichtende Deutsche Forum für europäische Forschungs- und Innovationspolitik (kurz: Forum.EU). Das »Forum.EU« fördert die Kohärenz zwischen der regionalen, nationalen und europäischen Forschungs- und Innovationspolitik zu den Maßnahmen des Aktionsplans.

Das »Forum.EU« löst die bestehende Struktur des Europapolitischen Gesprächskreises ab und wird vom BMBF koordiniert. Kernaufgabe des »Forum.EU« ist neben der Beratung zur Umsetzung des Aktionsplans auch die Vorbereitung von Stellungnahmen zur Weiterentwicklung des Europäischen Forschungsraum auf europäischer Ebene. Die Arbeitsweise des Forums wird gemeinsam zwischen den Beteiligten verabredet. Das Forum stützt sich in der Umsetzung der beschriebenen Maßnahmen auf vorhandene nationale Steuerungsstrukturen und deren Gremien (soweit vorhanden).

Monitoring und Erfolgsmessung

Der Aktionsplan ist als agiles und lernendes Instrument angelegt, in dem die Ausrichtung der Maßnahmen auf Grundlage des Monitorings und der Stellungnahmen regelmäßig überprüft und weiterentwickelt werden.

Das Monitoring dieses Aktionsplans verfolgt zwei Ziele: Unterstützung der koordinierten, effizienten und agilen Umsetzung des Aktionsplans sowie die Weiterentwicklung des Europäischen Forschungsraums auf europäischer Ebene. Teil des nationalen Monitorings ist die regelmäßige Überprüfung der Zielerreichung anhand der Indikatoren.

Die Europäische Kommission erstellt jährliche Länderberichte zur nationalen Umsetzung des Europäischen Forschungsraums. Als Grundlage dieser Länderberichte dienen sowohl nationale Daten und Informationen als auch andere europäische oder internationale Analysen wie z. B. das Innovation Scoreboard oder die einschlägigen Veröffentlichungen der OECD. Wir werden zum deutschen Länderbericht Stellung beziehen und diesen im »Forum.EU« beraten. Dies soll künftig die Grundlage für einen regelmäßig stattfindenden politischen Dialog mit der Europäischen Kommission sein. Dieser Dialog bietet die Gelegenheit, kontinuierlich und aufeinander abgestimmt den Europäischen Forschungsraum auf nationaler und europäischer Ebene weiterzuentwickeln.


Zahl der Hochschulabschlüsse fiel 2023 geringfügig
Leichter Rückgang der Hochschulabschlüsse im Prüfungsjahr 2023. Im Prüfungsjahr 2023 (Wintersemester 2022/2023 und Sommersemester 2023) erwarben rund 501.900 Studierende und Promovierende einen Abschluss an deutschen Hochschulen. Dies teilte das...
IAB: Jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut bedroht
Auf was armutsgefährdete Kinder in Deutschland verzichten müssen Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass im Jahr 2022 rund 18,8 Prozent der Kinder in Deutschland armutsgefährdet waren. Besonders...
Finanzielle Bildung im Fokus: Kampagne fördert Lese- und Schreibkompetenz
Millionen Erwachsene in Deutschland haben Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben Laut der LEO-Studie der Universität Hamburg haben rund 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland Probleme beim Lesen und Schreiben. Diese eingeschränkte...

  • Empfehlung(en) zum Artikel:
    Europäischer Forschungsraum
    Neuer Plan der EU-Kommission zur Unterstützung des grünen und des digitalen Wandels und des EU-Aufbaus    Am 30.09.2020 hat die Europäische Kommission eine Mitteilung zu einem neuen...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • Bildungsforschung goes Fediverse: Neue Mastodon-Instanz eduresearch.social

    Nach einer DIPF-Pressemitteilung vom 17.09.2024 Ein datenschutzkonformer Austausch über die sozialen Medien ist für wissenschaftliche Einrichtungen und Forschende bislang nur schwer möglich. Mit der neuen Mastodon-Instanz eduresearch.social steht...

  • KI in der Hochschulbildung

    Förderung von Künstlicher Intelligenz in der Hochschulbildung: Maßnahmen der Bundesregierung Im Rahmen der Bund-Länder-Initiative »Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung« unterstützt die Bundesregierung die Stärkung der KI-Kompetenzen an...

  • Zahl der Hochschul-Beschäftigten stieg 2023 um 0,6 Prozent

    An den deutschen Hochschulen und Hochschulkliniken waren zum Jahresende 2023 rund 792.300 Personen beschäftigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 0,6 Prozent oder rund 4.800 Personen mehr als Ende 2022. Dabei beschränkte sich der...

  • Smartphones im Schulalltag – Fluch oder Segen?

    Effekte von Smartphone-Verboten: Besseres Schulklima und Medienkompetenz im Fokus Smartphones sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Sie dienen der Kommunikation, der Unterhaltung und der Informationsbeschaffung. Doch gerade im...

  • Uni-Profs warben 2022 durchschnittlich 326.400 Euro ein

    Drittmittel an deutschen Universitäten im Jahr 2022 deutlich gestiegen Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, warb eine Professorin oder ein Professor an einer deutschen Hochschule im Jahr 2012 Drittmittel in Höhe von durchschnittlich...

.