Bundesbericht Forschung und Innovation 2022 vorgelegt

Bundesregierung

Im Jahr 2020 haben die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland bei 3,14 Prozent des BIP gelegen

Während die FuE-Ausgaben 2020 im Vergleich zum Vorjahr damit leicht zurückgingen, blieb die Zahl der in Forschung und Entwicklung beschäftigten Personen nahezu konstant. Dies geht aus dem Bundesbericht Forschung und Innovation 2022 hervor, den die Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegt hat.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes habe der Staat zusammen mit Wirtschaft und Hochschulen 2020 etwa 105,9 Mrd. Euro in FuE investiert. Im Jahr 2019 seien es rund 110 Mrd. Euro gewesen. Die Bundesregierung halte an ihrem Ziel fest, die jährlichen Ausgaben für FuE bis 2025 auf 3,5 Prozent des BIP zu erhöhen. Laut Bericht finanziere die Privatwirtschaft etwa zwei Drittel der jährlichen FuE-Ausgaben in Deutschland. Dabei habe Grundlagenforschung für sie eher einen geringen Stellenwert. Es gehe der Privatwirtschaft überwiegend um anwendungsorientierte Forschung.

2019 hätten 736.000 Personen im Bereich Forschung und Entwicklung gearbeitet - 198.000 davon Frauen. Damit bleiben Frauen mit einem Anteil von rund 27 Prozent weiterhin unterrepräsentiert im FuE-Bereich. Während der Frauenanteil bei den Beschäftigten in den Hochschulen bei 43 Prozent liege, seien im Wirtschaftssektor knapp 19 Prozent des FuE-Personals weiblich.

Die Forschungs- und Innovationspolitik (FuI-Politik) der Bundesregierung wird sich deutlicher auf die Stärkung der technologischen Souveränität Deutschlands und Europas richten, um einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden sowie Frieden und Freiheit zu sichern. Eine wichtige Rolle spiele dabei die Förderung von Schlüsseltechnologien, da diese »die Grundlage für die innovative Weiterentwicklung und Anwendung vieler anderer Technologien bilden«.

Laut Bundesbericht wolle die Bundesregierung unter anderem in die Forschung von KI, Quantentechnologien, Robotik, Sensorik, Cloud-Technologie, Mikroelektronik sowie in IT-, Cybersicherheits-, Kommunikations- und Vernetzungssysteme investieren.

Hintergrund
Auf einen Beschluss des Bundestages vom 22. Juni 2006 zurückgehend, informiert der Bundesbericht Forschung und Innovation alle zwei Jahre umfassend über die Forschungs- und Innovationspolitik von Bund und Ländern.

 

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

12.08.2025

Kommission: Deutschland braucht leistungsfähigeres Innovationssystem Die Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung wird von der unabhängigen Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) im aktuellen Gutachten scharf kritisiert. Die Kommission …

11.08.2025

10 Jahre LIfBi – ein Jahrzehnt Bildung und Forschung Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) feierte 2024 sein zehnjähriges Bestehen mit einer großen Veranstaltung, zu der rund 250 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kamen. Die Feier bot nicht nur einen …

08.08.2025

EU-Kommission bittet um Stellungnahmen zum geplanten Rechtsakt zum Europäischen Forschungsraum (EFR). Der Gesetzesvorschlag wird sich mit den verbleibenden Herausforderungen bei der Schaffung eines Binnenmarktes für Forschende, Wissen und Technologie - oft als fünfte Freiheit …

24.07.2025

Studie ermöglicht Längsschnitt-Forschung zu Lehrpersonal in der Weiterbildung – erster TAEPS-Datensatz verfügbar Seit Ende Juni 2025 stehen mit den ersten Erhebungsdaten der TAEPS-Studie (»Teachers in Adult Education – A Panel Study«) erstmals umfassende wissenschaftliche …

.
Oft gelesen...