HRK: Internationalisierung auch in Krisenzeiten vorantreiben

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Leitlinien und Standards zur internationalen Hochschulkooperation

Die internationale Zusammenarbeit ist für die deutschen Hochschulen unverzichtbar. Es braucht dafür Standards, die den sicheren Umgang, insbesondere auch mit Partnern aus Staaten mit eingeschränkten Freiheitsrechten, ermöglichen. »Das HRK-Präsidium hat solche Standards und Leitlinien nun verabschiedet. Wir setzen damit bewusst ein Zeichen gerade in Zeiten der internationalen Krise durch die Corona-Pandemie«, erklärte dazu HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt heute in Berlin. »Nur im globalen Schulterschluss kann es der Wissenschaft gelingen, Antworten auf diese und andere Herausforderungen zu finden, neue Erkenntnisse zu formulieren und Wege aus der Krise aufzuzeigen«.

Die internationale Vernetzung setzt wesentliche Impulse für Innovation in Lehre, Lernen und Forschen frei. Für Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellt sie eine fachliche und persönliche Bereicherung dar. Das HRK-Papier betont diese Chancen, befasst sich aber wesentlich auch mit den Herausforderungen und Risiken internationaler Kooperation für die Integrität nationaler Strukturen. »In diesem Spannungsfeld von Chancen und Risiken gilt es, proaktiv Möglichkeitsräume für die Kooperation aufzuzeigen, ohne dabei die eigenen Werte und Standards aufs Spiel zu setzen,« sagte Alt. Wenn Hochschulen grenzüberschreitend agieren, müssten sie sich zugleich ihrer Verankerung in festen, reflektierten Wertesystemen bewusst sein.

Mit den nun verabschiedeten Leitlinien und Standards in der internationalen Hochschulkooperation adressiert die HRK diesen Bedarf. HRK-Vizepräsident Professor Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter, unter dessen Federführung das Papier vorbereitet wurde: »Gerade jetzt müssen wir die internationale Kooperation stärken und ausbauen. Es ist Teil unserer Verantwortung, in diesen schwierigen Zeiten gerade auch unsere Partner im Globalen Süden zu unterstützen. Wir müssen erhebliche Rückschritte in den dortigen Wissenschaftssystemen befürchten, wenn in Entwicklungs- und Schwellenländern begrenzte staatliche Ressourcen allein auf die Bekämpfung der Pandemie konzentriert werden. Eine globale Herausforderung wie die aktuelle Pandemie erfordert die globale Suche nach Lösungen und den intensiven Austausch mit unseren Partnern in der ganzen Welt«. Scholz-Reiter betont dabei: »Wir müssen aber gleichzeitig sicherstellen, dass die akademischen Freiheiten der deutschen Hochschulen und ihrer Angehörigen durch Kooperationen nicht eingeschränkt werden und dass eine Zusammenarbeit stets auf Augenhöhe stattfindet. Insbesondere in sensiblen Forschungsbereichen geht es auch darum, dass die Hochschulen und ihre Angehörigen ihre eigenen und die öffentlichen Interessen angemessen schützen. Dies gilt jetzt und künftig«.

Entlang der verschiedenen Dimensionen internationaler Zusammenarbeit »Strategie und Governance«, »Gemeinsam Lehren und Lernen«, »Gemeinsam Forschen« sowie »Hochschulen als transnationale Räume« hat die HRK länderneutral grundlegende Prinzipien und Werte formuliert. Sie sollen den Akteuren vor Ort – sowohl den Hochschulen als Institutionen als auch den einzelnen Hochschulangehörigen – Hilfestellung und Orientierung beim Aufsetzen und Aufrechterhalten tragfähiger Hochschulkooperationen bieten.

Es ist vorgesehen, die vorgelegten Leitlinien und Standards in regelmäßigen Abständen zu prüfen. Ferner sollen in einem zweiten Schritt länderspezifische Papiere erarbeitet werden.

 

 

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