Effizienter und umfassender: Der neue Digitalpakt 2.0 kommt

DigitalPakt Schule

Bund und Länder verabschieden Digitalpakt 2.0

Die flächendeckende Digitalisierung der deutschen Schullandschaft erhält eine langfristige finanzielle Absicherung. Am 18. Dezember 2025 einigten sich die Bildungsministerien der Länder und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) in Berlin auf den »Digitalpakt 2.0«.

Das Nachfolgeprogramm umfasst ein Investitionsvolumen von insgesamt fünf Milliarden Euro für den Zeitraum von 2026 bis 2030. Die Finanzierung erfolgt zu gleichen Teilen durch den Bund und die 16 Bundesländer, wobei der Bundesanteil von 2,5 Milliarden Euro maßgeblich aus dem Sondervermögen »Infrastruktur und Klimaneutralität« bereitgestellt wird. Um eine nahtlose Fortführung der Maßnahmen zu gewährleisten, wurde ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn vereinbart.

Ganzheitliche Infrastruktur und Bürokratieabbau

Der Digitalpakt 2.0 verfolgt einen systemischen Ansatz, der über die reine Hardware-Beschaffung hinausgeht. Neben der technischen Ausstattung stehen der Ausbau digitaler Lernumgebungen sowie die Etablierung verlässlicher Wartungs- und Supportstrukturen im Fokus.

Ein zentrales Ziel der Neuregelung ist die signifikante Reduzierung administrativer Hürden. Durch die Einführung pauschalierter Zuweisungen an kommunale Schulträger soll der Verwaltungsaufwand für die Beantragung und Bewilligung von Mitteln erheblich gesenkt werden. Damit reagieren die politischen Akteure auf die Kritik am hohen Bürokratieaufwand des Vorgängerprogramms, das von 2019 bis 2024 die Basis für die Vernetzung von rund 30.000 Schulen schuf.

Förderung pädagogischer Qualität und Kooperation

Ein neues strukturelles Element ist die verstärkte Förderung länderübergreifender Vorhaben (LüV). Ein zentraler Mittelpool ermöglicht es künftig bis zu zwölf Bundesländern, gemeinsam digitale Projekte zu realisieren und Synergieeffekte zu nutzen.

Parallel dazu wird die pädagogische Qualität durch die Initiative »Digitales Lehren und Lernen« gestärkt. Der Bund investiert hierfür zusätzlich bis zu 250 Millionen Euro in praxisorientierte Forschung. Fünf Forschungscluster und eine Transferstelle sollen wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Fortbildung von Lehrkräften überführen.

Damit wird die technische Aufrüstung eng mit der methodisch-didaktischen Weiterentwicklung des Unterrichts verzahnt.

Gesellschaftliche Relevanz und Chancengerechtigkeit

Die Fortführung der Investitionen wird bildungspolitisch als notwendige Antwort auf die fortschreitende digitale Transformation und den Einfluss künstlicher Intelligenz eingeordnet. Ziel ist die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse und Bildungschancen unabhängig vom Wohnort der Lernenden.

Während der erste Digitalpakt primär die Grundlagen in Form von WLAN und Endgeräten schuf, soll die aktuelle Vereinbarung die nachhaltige Integration digitaler Medien in den Schulalltag sichern.

Die Verantwortlichen betonen, dass eine moderne Bildungsbiografie untrennbar mit einer verantwortungsbewussten Medienbildung verknüpft ist, die technische Infrastruktur und pädagogische Inhalte als Einheit begreift.


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