Der 21-Billionen-Euro-Effekt: Deutschlands Renditepotenzial durch bessere Bildung
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Bessere Bildung verspricht Deutschland Billionen-Renditen
Die konsequente Umsetzung ambitionierter Bildungsziele in Deutschland verspricht erhebliche volkswirtschaftliche Zuwächse in Höhe von mehreren Billionen Euro.
Eine aktuelle Modellrechnung des ifo Instituts, erstellt im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, verdeutlicht den immensen ökonomischen Nutzen von besseren Bildungsleistungen. Die Studie klassifiziert das Investment in Bildung als einen zentralen Motor für langfristigen Wohlstand und die Stärkung der Gesellschaft.
Potenzielle Wertschöpfung im Billionenbereich
Die Analysen basieren auf dem wissenschaftlich fundierten Zusammenhang, dass ein höheres Bildungsniveau der Bevölkerung direkt zu mehr Wirtschaftswachstum führe. Der kumulierte Mehrwert für die Bundesrepublik könnte bis zum Jahr 2105 etwa 20,9 Billionen Euro betragen. Dies entspricht dem Fünffachen des aktuellen Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Das ifo Zentrum für Bildungsökonomik betont, dass eine verbesserte Bildung innerhalb weniger Jahrzehnte messbare ökonomische Erträge generiere, welche Staat und Gesellschaft spürbar stärkten. Allerdings trete die Wirkung nicht linear ein, da zunächst Investitionen erforderlich seien. Die Projektion zeigt, dass bereits nach rund 50 Jahren der kumulierte Wert der Bildungsverbesserungen bei etwa 6,7 Billionen Euro läge.
Strukturelle und bildungspolitische Implikationen
Die Forscherinnen und Forscher stellen klar, dass das Generieren zusätzlichen Wohlstands jährlich im Milliardenbereich liege, wenn mehr junge Menschen Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen besser beherrschten. Diese strukturelle Schwäche im Bereich der Basiskompetenzen stellt somit ein relevantes gesamtgesellschaftliches Problem dar. Die ermittelten Zahlen müssen als Ansporn dienen, die Verbesserung der Bildungsleistungen entschlossen und mit höchster Priorität voranzutreiben. Die Studie liefert eine klare Evidenz für politische Entscheidungsträger, die Priorisierung der Bildungsergebnisse zu intensivieren.
Regionale Unterschiede und Anreize
Die Berechnungen belegen, dass alle Bundesländer von dem angestrebten Leistungsanstieg im Bildungssystem profitierten. Die größten absoluten Zuwächse der Wirtschaftsleistung würden Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern verzeichnen. Interessanterweise zeige sich der relativ höchste wirtschaftliche Nutzen in jenen Bundesländern, die aktuell die niedrigsten Bildungsleistungen aufwiesen, beispielsweise in Bremen und Berlin. Dort könnte sich die Wirtschaftskraft bezogen auf das jeweilige heutige BIP um das 7,6-fache respektive 6,4-fache steigern. Die Diskrepanz zwischen den Bundesländern unterstreiche die Dringlichkeit, bildungspolitische Maßnahmen gezielt in leistungsschwachen Regionen zu implementieren.
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