KMK: Auch 2023 keine Nachteile in Abschlussprüfungen durch pandemiebedingte Ausnahmesituationen

(Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten)
KMK10

Die Kultusministerkonferenz bekräftigt erneut ihren Beschluss aus dem Jahr 2020, dass Schülerinnen und Schülern keine Nachteile aus der pandemiebedingten Ausnahmesituation erwachsen dürfen.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2022 und Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein Karin Prien: »Die Kultusministerkonferenz möchte für alle die im kommenden Jahr Abschlussprüfungen ablegen werden und für die Lehrkräfte, die auf die Prüfungen vorbereiten, Sicherheit schaffen.«

Der Beschluss vom 08.12.2022 lautet wie folgt:

Auswirkungen der Pandemie-Situation auf die Abschlussprüfungen 2023

  1. Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2022/2023 ihren Abschluss anstreben, haben 2020 und 2021 Präsenzunterricht zeitweise nicht in dem Umfang gehabt, wie er von der Stundentafel vorgesehen ist. Die Gründe dafür liegen sowohl in den pandemiebedingten Schulschließungen als auch in den individuellen Quarantänemaßnahmen bei ansonsten geöffneten Schulen. Zudem können sich auch die hieraus resultierenden psychosozialen Folgen der Pandemie negativ auf das Lernen auswirken.

  2. Die Kultusministerinnen und -minister bekräftigen daher abermals ihren Beschluss vom 25.03.2020, wonach Schülerinnen und Schülern keine Nachteile aus der pandemiebedingten Ausnahmesituation erwachsen dürfen, und erklären, dass die Abschlüsse und Abschlussprüfungen 2023 denen früherer und späterer Jahrgänge gleichwertig sind und gegenseitig anerkannt werden.[1]

  3. Die Abiturprüfungen sowie die Abschlussprüfungen der beruflichen Schulen werden im Jahr 2023 wie geplant und in der gewohnten Weise stattfinden. Die Länder bekräftigen, den gemeinsamen Abituraufgabenpool in der Abiturprüfung 2023 zu nutzen, wenn dem nicht zwingende Gründe entgegenstehen. Die Abschlüsse des Sekundarbereichs I werden unter Wahrung der geltenden Standards und landeseigenen Regelungen erlangt werden können.

  4. Um verlässliche und vergleichbare Rahmenbedingungen für die Abschlussprüfungen zu gewährleisten und die Schülerinnen und Schüler in ihrer Prüfungsvorbereitung zu unterstützen, können die Länder letztmalig einige Maßnahmen anwenden, die Hilfestellung geben, ohne das von der Kultusministerkonferenz definierte Anspruchsniveau abzusenken. Solche Maßnahmen können etwa sein:
     
    -  Präzisierung der länderinternen Prüfungshinweise, z. B. Schwerpunktsetzung oder Ermöglichung von Wahlthemen
    -  Bereitstellung einer höheren Anzahl von Prüfungsaufgaben zur Auswahl und/oder entsprechende Erhöhung der Arbeits-/Auswahlzeit (Zeitzuschlag um 30 Minuten)
    -  Auswahl von zentral gestellten Prüfungsaufgaben durch die Schulen

    Die Länder informieren sich in der Kultusministerkonferenz gegenseitig über die angewandten Maßnahmen.

  5. Durch die berufsbezogenen Abschlussprüfungen an beruflichen Schulen, die auch praktisch zu erbringende Prüfungsleistungen umfassen können, erfolgt der Nachweis, eine berufliche Tätigkeit qualifiziert ausüben zu können.
    Sofern die regionalen oder lokalen Rahmenbedingungen eine Anpassung der Prüfungsmodalitäten erforderlich machen, ist sicherzustellen, dass das Erreichen des Ausbildungsziels entsprechend den bestehenden Anforderungen nachgewiesen werden kann. Können auf Grund der Umstände die für die Zuerkennung der Abschlüsse erforderlichen Pflichtstunden, auch im Hinblick auf Praxiszeiten und Betriebspraktika, nicht im regulären Gesamtumfang eingehalten werden, bleiben die Vergabe und Anerkennung der Abschlüsse hiervon unberührt, sofern das Ausbildungsziel erreicht wird.

[1] Grundlage für die Vergabe und gegenseitige Anerkennung sowie das erforderliche Anspruchsniveau von Abschlüssen sind die einschlägigen Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz, insbesondere die Vereinbarung über die Schularten und Bildungsgänge im Sekundarbereich I, die Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe und der Abiturprüfung, die Bildungsstandards in ausgewählten Fächern und die Einheitlichen Anforderungen in der Abiturprüfung (EPA) sowie die Rahmenvereinbarungen über die Schularten der beruflichen Schulen in Verbindung mit den jeweiligen Kompetenz- bzw. Qualifikationsprofilen.


  VERWEISE  


Mobbing und körperliche Gewalt: Schulen kämpfen mit wachsender Aggression
DGUV fordert Maßnahmen gegen wachsende Gewalt in Deutschlands Schulen Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt, dass viele Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen von einer verstärkten Wahrnehmung von...
Künstliche Intelligenz in der Schule
KI im Klassenzimmer - Für Bildungserfolg mit digitaler Kompetenz Der Verband der Bildungswirtschaft hat ein neues Positionspapier zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im schulischen Kontext veröffentlicht. Das Papier beleuchtet die...
Selbstregulationskompetenzen stärken: Ein Gewinn für Bildung und Gesellschaft
Selbstregulation als Schlüssel zum Wohlbefinden junger Menschen Die Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen spielen eine zentrale Rolle für ihr Wohlbefinden und ihre Entwicklungschancen. Diese Kompetenzen umfassen kognitive,...

Die fünf meistgelesenen Artikel der letzten 30 Tage in dieser Kategorie.

 

  • OECD veröffentlicht Bericht »Bildung auf einen Blick 2024«

    Bildung weltweit im Fokus: OECD-Indikatoren 2024 Die Publikation Bildung auf einen Blick – OECD-Indikatoren gilt als wichtige Informationsquelle zum weltweiten Stand der Bildung. Sie liefert umfassende Daten zu den Strukturen, der Finanzierung und der...

  • Bildungsbarometer 2024: Meinungen zum Bildungssystem im Bundesländervergleich

    Deutsche bewerten ihre Schulen als mittelmäßig, dabei gibt es jedoch große regionale Unterschiede Das Urteil der deutschen Bevölkerung über die Qualität der Schulen fällt je nach Bundesland sehr unterschiedlich aus. Im Bundesdurchschnitt geben 29...

  • Künstliche Intelligenz in der Schule

    KI im Klassenzimmer - Für Bildungserfolg mit digitaler Kompetenz Der Verband der Bildungswirtschaft hat ein neues Positionspapier zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im schulischen Kontext veröffentlicht. Das Papier beleuchtet die Chancen von KI...

  • AFBG: Entwurf zur Novellierung vorgelegt

    Novelle der Aufstiegsfortbildungsförderung (AFBG) Mit dem vorliegenden Entwurf zur Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) sollen die Förderbedingungen für die berufliche Aufstiegsfortbildung weiter verbessert und damit die...

  • Schweiz: Erholung der Weiterbildungsbranche nach der Pandemie

    Schweizer Weiterbildungsbranche erholt sich weiter, steht aber vor neuen Herausforderungen Die Weiterbildungsbranche befindet sich nach dem tiefen Einbruch infolge der Corona-Pandemie in einer Phase der Stabilisierung und des leichten Wachstums. Wie...

.