Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform Berufliche Weiterbildung) gestartet
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat heute die Förderrichtlinie zum Innovationswettbewerb INVITE (Digitale Plattform Berufliche Weiterbildung) veröffentlicht.
Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:
»Die zentralen Herausforderungen der Bundesregierung sind aktuell eindeutig die Eindämmung der Corona-Pandemie, die bestmögliche Behandlung der Erkrankten und das Abfedern wirtschaftlicher Auswirkungen. Gleichzeitig müssen wir auch an die Zeit nach der Krise denken. Denn die Themen, die uns vor der Pandemie beschäftigt haben, werden bestehen bleiben. Dazu gehört insbesondere die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Dafür werden die Unternehmen in Deutschland gut ausgebildete Fachkräfte benötigen. Viele können wir selbst ausbilden. Zudem wollen wir verstärkt ausländische Fachkräfte gewinnen.
Das A und O wird aber die Weiterbildung der Fachkräfte sein, weil das Tempo des Wandels nicht abnehmen wird. Deshalb werden wir bestehende Weiterbildungsangebote so ausbauen, dass jeder Einzelne sein Potenzial bestmöglich entfalten kann. Hierfür werden wir die Chancen der Digitalisierung stärker für die Weiterbildung nutzen. Mit dem Innovationswettbewerb INVITE wird das Bundesbildungsministerium einen großen Schritt nach vorn machen: Wir stellen insgesamt 35 Millionen Euro zur Verfügung, damit in den nächsten Jahren konkrete Innovationen für die berufsbezogene Weiterbildung entwickelt werden. Diese Innovationen sollen dazu beitragen, dass alle Menschen digital möglichst unkompliziert und schnell die Weiterbildung finden, die zu ihnen passt.
Für den Innovationswettbewerb haben wir drei Ziele vor Augen: Zum einen wollen wir erreichen, dass sich Weiterbildungsplattformen besser untereinander vernetzen. Das macht das Angebot besser überschaubar. Außerdem soll die Qualität von Weiterbildungsplattformen verbessert werden. Zum Beispiel könnten den Menschen verstärkt personalisierte Empfehlungen angezeigt werden - eine Art 'könnte Ihnen auch gefallen' wie wir das von Amazon, Netflix und Co. kennen. Als drittes Ziel - und hier sind wir bei der digitalen Weiterbildung selbst: Wir wollen mit dem Wettbewerb die Chancen von Künstliche Intelligenz (KI) auch für den eigentlichen Lernprozess nutzen. Das heißt wir wollen mit KI-gestützten Lehr-Lernangebote Lernen flexibler und bedarfsgerechter gestalten. Und schließlich soll INVITE in Ergänzung zu den Zielen Leitlinien für einen innovativen digitalen Weiterbildungsraum schaffen.
Der Innovationswettbewerb INVITE war ein zentrales Versprechen aus der Nationalen Weiterbildungsstrategie. Dieses Versprechen können wir schon wenige Monate später einlösen. Ich freue mich sehr, dass die Partner der Nationalen Weiterbildungsstrategie und der Digitalrat der Bundesregierung INVITE ausdrücklich befürworten.«
Hintergrund:
Der Innovationswettbewerb adressiert drei Entwicklungsfelder und ein Metavorhaben:
- Entwicklungsfeld 1: Vernetzung von Weiterbildungsplattformen
- Entwicklungsfeld 2: Entwicklung und Erprobung plattformbezogener Innovationen
- Entwicklungsfeld 3: Entwicklung und Erprobung von KI-unterstützen Lehr-/Lernangeboten
- Metavorhaben: Entwicklungsorientierte Begleitforschung zu Standards eines innovativen digitalen Weiterbildungsraumes
Zu Entwicklungsfeld 3 kann beispielsweise eine Art intelligentes Assistenzsystem gehören, das persönliche Lernstrategien berücksichtigt. Außerdem sollen die unterschiedlichen innovativen digitalen Formate, wo sinnvoll, kombiniert werden, um Lerninhalte besser zu vermitteln oder auch ein realitätsnahes Lernerlebnis zu ermöglichen. Hierbei können beispielsweise auch Systeme zur Spracherkennung genutzt werden.
Für alle an einer Antragstellung Interessierte wird das BMBF ein Format anbieten, das der weiteren Information, dem Austausch und der Verabredung von Kooperationen zwischen den potenziellen Antragstellenden dienen soll. Informationen zu diesem Angebot werden zeitnah auf der Website des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zu INVITE (siehe FAQ-Link unten) bereitgestellt.
Förderinteressierte haben bis zum 15. September 2020 Zeit, eine Projektskizze einzureichen. Eine unabhängige Jury nimmt die Prüfung und Bewertung der eingegangenen Skizzen vor. Diejenigen, die eine positiv bewertete wurden, werden schließlich aufgefordert, einen förmlichen Antrag auf Projektförderung einzureichen. Die ausgewählten Projekte sollen dann 2021 starten können. Für die Projekte in den drei Entwicklungsfeldern beträgt die Laufzeit bis zu 36 Monate, für die Begleitforschung ist eine Laufzeit von bis 42 Monaten vorgesehen.
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist mit der fachlichen und administrativen Begleitung des Wettbewerbs beauftragt.
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