UNESCO: »Internationale Empfehlung zu Künstlicher Intelligenz unverzüglich umsetzen«

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UNESCO

Studie zur Umsetzung der Richtlinien von Deutscher UNESCO-Kommission vorgelegt

Die UNESCO ruft die Staatengemeinschaft auf, ihre Empfehlung zur Ethik Künstlicher Intelligenz (KI) unverzüglich umzusetzen.

Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur reagiert damit auf den Aufruf von mehr als 1.000 Expertinnen und Experten aus Technologie, Forschung und Wissenschaft, die in dieser Woche gefordert haben, die weitere KI-Entwicklung zu pausieren.

Die UNESCO betont, dass der Völkerrechtstext zur KI-Ethik 2021 von ihren 193 Mitgliedstaaten einstimmig verabschiedet wurde. Die Empfehlung sei ein notwendiger und richtiger Rahmen, um KI-Systeme unter ethischen Gesichtspunkten weiterzuentwickeln.

UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay unterstrich Ende März in Paris, dass die Anwendung strengerer ethischer Regeln für Künstliche Intelligenz eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit sei. Die Richtlinien enthalten konkrete Maßnahmen, die sicherstellen sollen, dass die Entwicklung von KI-Systemen rechtsstaatlichen Grundsätzen folgt, Schäden vermieden werden und eine Rechenschaftspflicht eingeführt wird.

Die Selbstregulierung der Industrie reicht der UNESCO zufolge nicht aus, um Gefahren abzuwenden, die durch die Weiterentwicklung von KI-Systemen drohen. Um den Missbrauch der Technologie zu verhindern, sollten alle Staaten weltweit die Empfehlung der UN-Organisation zügig in nationales Recht übersetzen.

Die UNESCO zeigt sich besorgt, dass Künstliche Intelligenz Diskriminierung verstärken könne, insbesondere von Frauen. Zudem warnt sie vor Rückschlägen im Kampf gegen Desinformation und vor der Verletzung von Persönlichkeits- und Menschenrechten durch eine unregulierten Entwicklung.

Empfehlungen für die Bundesrepublik

Zur Umsetzung der Empfehlung in Deutschland hat die Deutsche UNESCO-Kommission eine Studie vorgelegt, die zeigt, dass in vielen Bereichen grundsätzlicher Nachholbedarf besteht. Dies gilt zum Beispiel für Regeln zur Vermeidung diskriminierender KI wie auch für die Sicherstellung von mehr Diversität bei der Entwicklung von KI-Systemen. Die ethischen Leitplanken der UNESCO-Empfehlung sind eine wichtige Ergänzung der anstehenden EU-Regulierung zu Künstlicher Intelligenz.

Hintergrund
Die im November 2021 verabschiedete UNESCO-Empfehlung zur Ethik Künstlicher Intelligenz ist der erste globale Rahmen für die politische Gestaltung und Regulierung von KI. Sie gibt den Mitgliedstaaten der UNESCO Hinweise, wie sie die Vorteile Künstlicher Intelligenz maximieren und die damit verbundenen Risiken verringern können.

Der Völkerrechtstext regt Neuerungen in über zehn Politikfeldern wie Bildung, Forschung und internationaler Zusammenarbeit an. Bis heute arbeiten bereits mehr als 40 Länder in allen Regionen der Welt mit der UNESCO zur Umsetzung der KI-Empfehlung zusammen.

Die UNESCO ruft alle Mitgliedstaaten auf, sich dem Aufbau einer KI unter ethischen Gesichtspunkten anzuschließen. Ein Fortschrittsbericht soll auf dem Globalen Forum der UNESCO zur Ethik der Künstlichen Intelligenz im Dezember 2023 in Slowenien vorgestellt werden.


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