
Randstad-ifo-HR-Befragung Q2 2025
KI bleibt bislang Randerscheinung im Arbeitsalltag
Obwohl eine große Mehrheit der Beschäftigten überzeugt ist, dass Künstliche Intelligenz (KI) langfristig die Arbeitswelt verändern wird, setzen aktuell nur 18 Prozent KI regelmäßig im Job ein.
63 Prozent erwarten spürbare Auswirkungen auf ihre Arbeit. Sechs Prozent der Beschäftigten fürchten einen Jobverlust durch KI, weitere 24 Prozent rechnen mit erheblichen und 30 Prozent mit moderaten Veränderungen ihres Arbeitsfelds.
Nur vier Prozent berichten bereits von merklichen Veränderungen durch KI im Alltag.
Unternehmen rechnen mit moderatem Stellenabbau
Die Randstad-ifo-HR-Befragung zeigt, dass 72 Prozent der befragten Arbeitgeber in den nächsten drei Jahren keinen Stellenauf- oder -abbau durch KI erwarten. Allerdings prognostiziert etwa jedes fünfte Unternehmen einen Abbau von Jobs, vorwiegend im Verwaltungs- und kaufmännischen Bereich sowie bei Sachbearbeitungsaufgaben.
KI übernimmt dabei vor allem Routinetätigkeiten wie Datenpflege oder das Zusammenfassen großer Textmengen. Allerdings bleibt der Großteil der Aufgaben menschlichem Gespür und Expertise vorbehalten.
Unterschiedliche Akzeptanz in den Generationen
Die Generationen gehen unterschiedlich mit KI um: Lediglich 31 Prozent der Generation X sind KI gegenüber positiv eingestellt – deutlich weniger als im Durchschnitt (42 Prozent). Die Generation Z übernimmt eine Vorreiterrolle: 24 Prozent dieser Altersgruppe nutzen KI regelmäßig am Arbeitsplatz.
Dennoch haben 43 Prozent der befragten Beschäftigten noch nie KI im Job eingesetzt. Die allgemeine Skepsis prägt damit weiterhin den Umgang mit neuen Technologien in Deutschland.
Weiterbildung als Schlüssel für Akzeptanz und Nutzung
Um Ängste abzubauen und die Chancen der Künstlichen Intelligenz zu erschließen, spielt Weiterbildung eine zentrale Rolle. 74 Prozent der Jobsuchenden achten gezielt auf umfassende Qualifizierungsangebote ihres künftigen Arbeitgebers.
Fachleute betonen, dass gezielte Schulungen und Freiräume zur Erprobung von KI zu mehr Akzeptanz führen können. Allerdings muss die Einführung neuer Technologien stets auf die praktischen Anforderungen des Unternehmens abgestimmt werden, um Unsicherheiten und Widerstände zu vermeiden.
Hintergrund
Mehr als 170.000 Arbeitnehmer*innen und Arbeitsuchende im Alter zwischen 18 und 64 Jahren wurden Anfang 2025 in Online-Interviews befragt. In Deutschland umfasst das Panel 3.961 Personen.
VERWEISE
- Berichtsband der Studie herunterladen ...
- siehe auch: »Mehr Angestellte nutzen KI – Unsicherheit bleibt hoch« ...
- siehe auch: »Arbeitsplatzverlust durch Künstliche Intelligenz: Herausforderungen und Lösungen« ...
- vgl.: »Einsatz von KI: 59 Prozent der Beschäftigten blicken besorgt in die Zukunft« ...
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Innovatives Lernen: KI im Handwerk macht Ausbildung digital Das Bildungszentrum Schweinfurt der Handwerkskammer für Unterfranken erforscht gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) den Einsatz von KI-Technologien in der überbetrieblichen …
Berufliche Übergänge im KI-Zeitalter: Chancen und Hürden Der rasante Fortschritt der Künstlichen Intelligenz führt laut eines aktuellen IZA-Forschungspapiers von Michael Johannes Böhm, Ben Etheridge und Aitor Irastorza-Fadrique zu tiefgreifenden Veränderungen in der …
Flexibilität und KI prägen die neue Arbeitsnormalität Während die Zahl der Beschäftigten, die ausschließlich im Homeoffice arbeiten, sinkt, steigt der Anteil derer, die im Büro präsent sind. Hybridarbeit wird als besonders produktiv wahrgenommen, zugleich wächst der Wunsch der …
Jung, ambitioniert, ausgebremst? - Die Gen Z im deutschen Arbeitsmarkt Die Generation Z ist karriereorientiert und leistungsbereit, stößt in der Arbeitswelt jedoch auf deutliche Hürden. Laut der aktuellen Randstad-Studie »Der Gen Z-Blueprint für die Arbeitswelt« sind seit …
