KI-Schulungen im Job: Warum Unternehmen jetzt handeln müssen

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KI-Kompetenzen werden zum Wettbewerbsfaktor

Nur 20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland haben bereits eine Schulung zum Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) erhalten. Für weitere 6 Prozent existieren Angebote, die aber noch ungenutzt bleiben.

Ganze 70 Prozent gehen leer aus – ein beachtliches Weiterbildungsdefizit im digitalen Zeitalter.

Große Lücke bei Weiterbildungsangeboten

Die Bitkom-Umfrage zeigt: Obwohl KI längst E-Mails schreibt, Recherchen anstößt oder Gesprächsnotizen in Protokolle verwandelt, fehlt es den meisten Teams an strukturierten Lernangeboten. Der Verband warnt, dass fehlende Kenntnisse Produktivität kosten und Innovationspotenziale verschenkt werden.

Regulierung erhöht den Druck

Seit Februar 2025 verlangt die europäische KI-Verordnung von allen Unternehmen, ein »ausreichendes Maß an KI-Kompetenz« bei allen Beteiligten sicherzustellen – inklusive Freelancer und Dienstleister. Wer jetzt zögert, riskiert Compliance-Probleme und Wettbewerbsnachteile.

Das fordert Bitkom

Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst habe betont, KI könne viele Tätigkeiten vereinfachen und effizienter gestalten, die Nutzung könne außerdem Freude bereiten.

Entscheidend sei, dass Beschäftigte Tools richtig bedienen und Grenzen, Datenschutz sowie Datensicherheit verstehen. Er habe Unternehmen geraten, selbst ohne aktuellen KI-Einsatz proaktiv Fortbildungen zu organisieren, da Mitarbeitende private KI-Apps oft beruflich nutzen.

Erfolgsfaktoren für praxisnahe KI-Weiterbildung

  • Bedarfsgerechte, zielgruppenspezifische Inhalte
  • Kombination aus technischen Grundlagen, rechtlichen und ethischen Themen
  • Lernräume zum Ausprobieren und Peer-Learning-Netzwerke
  • Kontinuierliche Aktualisierung der Lernmodule

Chancen und Risiken für den Arbeitsmarkt

13 Prozent der Beschäftigten befürchten, ihr Job könne komplett durch KI ersetzt werden; 33 Prozent halten dies sogar für ihre Führungskraft möglich. Bitkom sieht jedoch zugleich eine Chance darin, den Fachkräftemangel zu mildern, weil KI Routineaufgaben übernimmt und Beschäftigte Zeit für höherwertige Tätigkeiten gewinnen. 

Handlungsempfehlungen

  • Arbeitgeber*innen sollten jetzt Budget für KI-Schulungen fest einplanen.
  • Hochschulen und Weiterbildungsanbieter können sich mit modularen Kursen positionieren.
  • Politik sollte klare Leitlinien zu Förderprogrammen und Zertifizierungen entwickeln.

Resumee

Unternehmen, die KI-Kompetenzen systematisch aufbauen, sichern sich nicht nur regulatorische Konformität, sondern auch Innovationsvorsprung. Wer die Weiterbildung verschläft, riskiert dagegen Produktivitätsverluste und Talentabwanderung – gerade in Zeiten knapper Fachkräfte.


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