Fördermittel für Erasmus+ auf Rekordhoch: 250 Millionen Euro für Auslandsmobilität an deutschen Hochschulen

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Rekordbudget für internationale Mobilität

Erstmals stehen im Erasmus-Programm mehr als 250 Millionen Euro für die grenzüberschreitende Mobilität an deutschen Hochschulen zur Verfügung.

Die Nationale Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im Deutschen Akademischen Austauschdienst (NA DAAD) teilte am 3. Juni 2025 mit, dass der Großteil der Mittel in die Förderung von Auslandsaufenthalten für Studierende und Hochschulbeschäftigte in der EU sowie weltweit fließt.

Schwerpunkte der Förderung

In der Förderlinie »Mobilität von Einzelpersonen« erhalten deutsche Hochschulen in den kommenden zwei Jahren rund 205 Millionen Euro – das sind 21 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Dieses Budget soll vor allem für Studienaufenthalte, internationale Praktika sowie Lehr- und Weiterbildungsaufenthalte genutzt werden. Der Fokus liegt auf den 33 Programmländern des Erasmus+-Raums, wobei bis zu 20 Prozent der Mittel auch für weltweite Mobilität außerhalb dieser Länder eingesetzt werden dürfen.

60.000 Mobilitäten im Fokus: Erasmus+ setzt neue Maßstäbe

Mit den bereitgestellten Geldern sollen rund 60.000 Personen gefördert werden – darunter Studierende, die ein Auslandssemester absolvieren, Teilnehmende an internationalen Praktika (rund 10.500 geplante Mobilitäten) und Hochschulmitarbeitende, die an Weiterbildungen teilnehmen (etwa 4.000 Aufenthalte).

Die NA DAAD betonte, dass Studienaufenthalte im Ausland weiterhin besonders gefragt seien, während Praktika und Weiterbildungen zunehmend an Bedeutung gewinnen – auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel und die Internationalisierung der Hochschulverwaltungen.

Förderung für internationale Gäste

In der Förderlinie »Mobilität mit Partnerländern« stellt Erasmus+ in den kommenden zwei Jahren rund 31 Millionen Euro bereit. Damit sollen etwa 7.000 Aufenthalte von internationalen Studierenden und Hochschulbeschäftigten an deutschen Hochschulen ermöglicht werden.

Unterstützung von Partnerschaften und Programmen

Zusätzlich fließen rund zehn Millionen Euro in sogenannte »Cooperation Partnerships«, mit denen Hochschulen gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen bereichsübergreifende Internationalisierungsprojekte vorantreiben können.

Für die Organisation der Auslandsaufenthalte sowie für Aktivitäten zu den Programmzielen von Erasmus+ stehen insgesamt fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Alle Hochschultypen profitieren

Von den Erasmus+-Förderungen profitieren alle Hochschultypen in Deutschland. Die Schwerpunkte liegen auf der Internationalisierung sowie der strukturellen Entwicklung in den Bereichen Inklusion, Diversität und Nachhaltigkeit. Die Mittel werden auf nationaler Ebene von der NA DAAD verwaltet und ausgezahlt.

Weitere Förderungen für europäische und internationale Kooperationen, etwa für die Europäischen Hochschulallianzen, stellt die Europäische Union direkt bereit. 

Hintergrund
Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Für die Programmperiode 2021-2027 stehen 26,2 Milliarden Euro zur Verfügung, fast doppelt so viel wie in der vorherigen Phase. Schwerpunkte sind die soziale Inklusion, der ökologische und digitale Wandel sowie die Förderung der Beteiligung junger Menschen am demokratischen Leben.

Öffentliche und private Einrichtungen in den Bereichen Bildung, Jugend oder Sport können sich über nationale Agenturen oder die Europäische Exekutivagentur für Bildung und Kultur um Fördermittel bewerben.

Mit diesen Maßnahmen unterstreicht Erasmus+ seine Rolle als Motor für Bildung und internationale Zusammenarbeit in Europa.


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