IAB-Arbeitsmarktbarometer 7/2016: Aussichten verbessern sich auch nach Brexit-Votum

IAB

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juli zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) legte um 0,4 auf jetzt 103,2 Punkte zu. Sowohl die Aussichten für die Beschäftigung als auch für die Arbeitslosigkeit verbessern sich.

Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist gegenüber dem Vormonat um 0,5 Punkte gestiegen und liegt mit 106,0 Punkten weit im positiven Bereich. »Die Beschäftigungsentwicklung in Deutschland ist robust und geht auch nach der Brexit-Entscheidung weiter nach oben«, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und Strukturanalysen«. Der Arbeitsmarkt könne selbst einen möglichen Konjunkturdämpfer gut überstehen.

Die Teilkomponente für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bewegt sich weiter in den positiven Bereich hinein und liegt mit einem Plus von 0,4 Punkten nun bei 100,5 Punkten. »Die Arbeitsagenturen erwarten trotz der zunehmenden Arbeitsmarkteintritte von Flüchtlingen in den nächsten drei Monaten insgesamt keine steigenden Arbeitslosenzahlen«, so IAB-Ökonom Weber. Die gute Arbeitsmarktentwicklung könne die zusätzliche Arbeitslosigkeit der Flüchtlinge weiterhin mehr als ausgleichen. Allerdings würden sich viele Flüchtlinge wegen der Teilnahme an Integrations- und Sprachkursen aktuell noch nicht arbeitslos melden, erklärt Weber.

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IAB AMB 7 2016.1

IAB AMB 7 2016.2



Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während das Barometer bisher nur die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostizierte, nutzt das IAB die Umfrage jetzt auch zur Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Beschäftigung« und »Arbeitslosigkeit« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

 

 

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