Mobbing in der Arbeitswelt: Ein umfassender Überblick

BMAS

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat den Mobbing-Report: »Mobbing in der Arbeitswelt: Bedeutung, Verbreitung und Prävention« gemeinsam mit dem Forschungsbericht »Repräsentative Studie zum Thema Mobbing in der Arbeitswelt in der Bundesrepublik Deutschland« der Universität Leipzig veröffentlicht.

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstes Problem, das nicht nur die Betroffenen, sondern auch Kollegen, Führungskräfte und Unternehmen insgesamt betrifft. Der Mobbing-Report 2024 des BMAS gibt einen umfassenden Überblick über die Verbreitung, die Folgen und Präventionsmaßnahmen gegen Mobbing in Deutschland.

Definition und Verbreitung von Mobbing

Mobbing wird oft als systematische und andauernde persönliche Angriffe, Schikanen, Benachteiligungen oder Ausgrenzungen definiert. Eine einheitliche Definition ist jedoch noch nicht etabliert, was die Erfassung und Vergleichbarkeit erschwert.

Laut einer repräsentativen Studie der Universität Leipzig erleben etwa 6,5 % der Beschäftigten in Deutschland Mobbing. Diese Zahlen zeigen, dass Mobbing ein weit verbreitetes Problem ist, das nicht nur die Betroffenen, sondern auch das gesamte Betriebsklima beeinflusst.

Gesundheitliche und betriebliche Folgen

Mobbing hat schwerwiegende gesundheitliche Folgen für die Betroffenen, darunter psychische Belastungen und körperliche Symptome. Es beeinflusst auch das Betriebsklima und kann zu erhöhten Krankenständen und Fluktuation führen.

Unternehmen sollten daher betriebliche Rahmenbedingungen schaffen, die Mobbing verhindern und ein positives Arbeitsumfeld fördern.

Prävention und Schutz

Zur Prävention von Mobbing gibt es verschiedene Maßnahmen, darunter die Gestaltung geeigneter betrieblicher Rahmenbedingungen und rechtliche Schutzbestimmungen. Das BMAS hat eine Reihe von Präventionsangeboten und Unterstützungsstrukturen aufgebaut, um Betroffene und Betriebe zu unterstützen. Dazu gehören auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, die den Schutz vor psychischen Belastungen berücksichtigen.

Akteure und Zuständigkeiten

Akteure wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sowie zivilgesellschaftliche Organisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Prävention und Bekämpfung von Mobbing.

Sie bieten Unterstützungsangebote und Netzwerke an, um Betroffene zu helfen und Betrieben bei der Implementierung von Präventionsmaßnahmen zu unterstützen.

Umgangsweisen und Unterstützungsangebote

Der Mobbing-Report 2024 enthält auch einen Überblick über bestehende Präventionsangebote und Ansprechstellen für Organisationen und Beschäftigte. Diese Angebote umfassen Service-Flyer, Informationsbroschüren und ein umfangreiches Literaturverzeichnis, das Handlungshilfen für Beschäftigte und Betriebe bietet.

Zusammenfassung

Der Schutz vor Mobbing ist ein zentrales Thema im Arbeitsschutz. Durch gezielte Präventionsmaßnahmen und Unterstützungsangebote kann die Verbreitung von Mobbing reduziert und ein gesundes Arbeitsumfeld gefördert werden.

Es ist wichtig, dass Unternehmen und Beschäftigte gemeinsam an der Lösung dieses Problems arbeiten, um die psychische und physische Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und ein positives Betriebsklima zu fördern.


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