Was die Arbeit im Homeoffice bei Männern und Frauen unterscheidet

Steigende Bedeutung der digitalen Präsenz im Homeoffice
Seit Beginn der Covid-19-Pandemie hat sich das Arbeiten im Homeoffice deutlich verstärkt. Diese Veränderungen haben auch die Arbeitsweise der Beschäftigten grundlegend beeinflusst. Digitale Technologien spielen eine zentrale Rolle, um ortsunabhängig zu arbeiten und dennoch präsent zu sein. Dabei gibt es unterschiedliche Facetten des digitalen Präsenzverhaltens, die je nach Geschlecht und Homeoffice-Anteil variieren.
Zunahme der Homeoffice-Nutzung
Vor der Pandemie nutzten rund 41 Prozent der Beschäftigten, die im Homeoffice arbeiten konnten, diese Möglichkeit zumindest zeitweise. Zwei Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie stieg dieser Anteil auf etwa 75 Prozent. Dies zeigt, dass ortsunabhängiges Arbeiten und die Nutzung digitaler Technologien zur Normalität geworden sind.
Chancen und Risiken der digitalen Präsenz
Digitale Präsenz bietet sowohl Chancen als auch Risiken. Einerseits ermöglicht sie es den Beschäftigten, trotz räumlicher Distanz sichtbar und kommunikativ zu bleiben, was für die berufliche Entwicklung wichtig ist. Andererseits besteht die Gefahr, dass dauerhafte Verfügbarkeit erwartet wird, was zu Überstunden und einer Verwischung der Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben führen kann.
Facetten des digitalen Präsenzverhaltens
Die digitale Präsenz zeigt sich in verschiedenen Verhaltensweisen:
- Digitale Verfügbarkeit: Erreichbarkeit auch außerhalb der Arbeitszeiten.
- Digitale Sichtbarkeit: Frühe oder späte Korrespondenz und das Zeigen der Arbeitsergebnisse.
- Digitales Vortäuschen: Teilnahme an Besprechungen nur zur Signalisierung der Anwesenheit.
- Digitale Teilhabe: Nutzung digitaler Technologien zur Teilnahme an Meetings.
- Digitales Multitasking: Gleichzeitige Erledigung von Terminen und anderen Aufgaben.
Unterschiede zwischen Frauen und Männern
Die Facetten des digitalen Präsenzverhaltens unterscheiden sich zwischen Frauen und Männern. Männer sind häufiger außerhalb der regulären Bürozeiten erreichbar und betreiben öfter digitales Multitasking. Frauen zeigen im Homeoffice eher ihre Arbeitsergebnisse und nehmen seltener an Meetings nur zur Anwesenheitssignalisierung teil.
Einfluss des Homeoffice-Anteils
Auch der Anteil der wöchentlichen Arbeitszeit im Homeoffice beeinflusst das digitale Präsenzverhalten. Beschäftigte, die weniger im Homeoffice arbeiten, sind häufiger außerhalb der Bürozeiten erreichbar. Wer mehr Zeit im Homeoffice verbringt, zeigt öfter, woran er arbeitet und nimmt häufiger an digitalen Meetings teil.
Zusammenfassung
Die zunehmende Nutzung des Homeoffice hat die Arbeitsbedingungen verändert. Digitale Präsenz kann die Sichtbarkeit und Teilhabe verbessern, birgt jedoch auch Risiken der Überlastung. Unterschiede im digitalen Präsenzverhalten bestehen je nach Geschlecht und Homeoffice-Anteil. Betriebe sollten diese Aspekte berücksichtigen, wenn sie Regelungen für mobiles Arbeiten festlegen, um die Balance zwischen Arbeit und Privatleben sowie den Arbeitsschutz zu gewährleisten.
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