Umzugsbereitschaft für den Job bei Beschäftigten auf Höchststand

 Person vergleicht zwei Dokumente

Top-Ziel ist Bayern, vor Hamburg und NRW - Neue Bundesländer deutlich weniger attraktiv als die alten

Für die neue Arbeitsstelle umziehen? Fast die Hälfte aller Beschäftigten (44 Prozent) in Deutschland kann sich das vorstellen. Nie lag dieser Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2015 höher – und das in Zeiten von gewaltigen Umwälzungen im Büroalltag und der Arbeitswelt wie Home Office oder Workation.

Zum Vergleich: 2017 sagten mit 22 Prozent gerade einmal halb so viele Beschäftigte, dass der Schritt, für einen neuen Job auch die Stadt zu wechseln, für sie infrage kommt. Dabei sind die männlichen Befragten (53 Prozent) deutlich eher zu einem beruflich motivierten Umzug bereit als weibliche Angestellte (36 Prozent).

Aus Arbeitgebersicht ein spannender Befund – sowohl was die aktuelle Belegschaft als auch was das Recruiting zukünftiger Talente angeht: Aktuell zeigen fast zwei Drittel aller Beschäftigten (63 Prozent) hierzulande Interesse an einem Arbeitgeberwechsel oder suchen sogar aktiv nach einer neuen Stelle.

Blickt man auf die Branchen, fällt auf, dass vor allem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereich Telekommunikation und IT (58 Prozent), der Automobilindustrie (54 Prozent) sowie dem Maschinen- und Anlagenbau (52 Prozent) dazu bereit sind, für eine neue Stelle umzuziehen.

Das sind Ergebnisse der alle zwei Jahre durchgeführten EY-Jobstudie, für die mehr als 1.555 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland repräsentativ befragt wurden.

Jeder Dritte kann sich Umzug nach Bayern vorstellen

Attraktivstes Bundesland für Beschäftigte ist nach wie vor Bayern: Für mehr als ein Drittel der Befragten (34 Prozent) käme bei einem passenden Jobangebot ein Umzug in den Freistaat infrage – vor zwei Jahren lag der Anteil mit 28 Prozent deutlich niedriger.

Für Hamburg würden sich 25 Prozent entscheiden. Die Hansestadt liegt in diesem Jahr damit vor Nordrhein-Westfalen, wohin 22 Prozent ziehen würden. Kaum infrage kommt für Beschäftigte ein Umzug etwa nach Sachsen-Anhalt (vier Prozent) und das Saarland (drei Prozent).

Bei drei von vier Beschäftigten spielt Home Office eine Rolle

Für 72 Prozent der Befragten spielt die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten, eine Rolle, 42 Prozent sagen sogar, dass ihnen die Arbeit in den eigenen vier Wänden wichtig ist. Am stärksten ausgeprägt ist die Relevanz des Home Office bei den 21- bis 35-Jährigen (49 Prozent). Etwas mehr als jede und jeder vierte Angestellte (27 Prozent) sagt dagegen, dass Arbeit aus dem Home Office gar keine Rolle für sie bzw. ihn spielt.

Könnten Angestellte frei entscheiden, wie sie arbeiten, würde einer von zehn Befragten (zehn Prozent) seinen Dienst ausschließlich im Büro verrichten. Gut halb so viele Angestellte (sechs Prozent) wären umgekehrt nur im Home Office tätig. Die Hälfte der Befragten (50 Prozent) entschiede sich für eine Mischform aus Heimarbeit und Büro.

Vor- und Nachteile des Home Office aus Beschäftigtensicht

Mehr als drei Viertel aller Befragten (76 Prozent) nennen das Wegfallen des Pendelns zum Arbeitsplatz als größten Vorteil an der Arbeit in den eigenen vier Wänden. Zwei Drittel (66 Prozent) fühlen sich im Home Office insgesamt zeitlich flexibler, fast jeder Zweite (48 Prozent) hat durch diese Arbeitsform eine bessere Work-Life-Balance. Eine höhere Produktivität nennen nur knapp ein Viertel der Befragten (27 Prozent) als Heimarbeitsvorteil.

Größte Nachteile sind dagegen aus Sicht der Angestellten sowohl die schwierigere berufliche (49 Prozent) als auch die private (48 Prozent) Kommunikation und Interaktion mit den Kolleginnen und Kollegen. 


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