In exportierenden Betrieben ist die Beschäftigung stabiler

Export   Container

Arbeitskräftefluktuation im Verarbeitenden Gewerbe: Höhere Beschäftigungsstabilität in exportierenden Betrieben 

Mitarbeiter exportierender Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sind im Durchschnitt ein Jahr länger beschäftigt als ihre Kollegen in nicht exportierenden Betrieben. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Während Mitarbeiter in exportierenden Betrieben der IAB-Studie zufolge eine mittlere betriebliche Beschäftigungsdauer von 7,7 Jahren aufweisen, sind es bei nicht exportierenden Betrieben 6,7 Jahre. „Exportierende Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes haben im Vergleich zu Betrieben, die ausschließlich für den inländischen Markt produzieren, niedrigere Fluktuationsraten ihrer Belegschaft und damit eine höhere Beschäftigungsstabilität. Dieser Befund ist besonders ausgeprägt in großen exportierenden Betrieben“, so die Arbeitsmarktforscher.

Die Fluktuationsrate setzt die in einem Jahr neu begonnenen und beendeten Beschäftigungsverhältnisse ins Verhältnis zur Zahl der Beschäftigten. In den Jahren 2000 bis 2016, dem Beobachtungszeitraum der Studie, betrug die Fluktuationsrate im Verarbeitenden Gewerbe im Schnitt knapp 20 Prozent – mit leicht sinkender Tendenz (2000: 20 Prozent, 2016: 18 Prozent). Exportierende Betriebe weisen dabei in den meisten Jahren eine um zwei bis vier Prozentpunkte niedrigere Fluktuationsrate auf als Betriebe, die ausschließlich für den einheimischen Markt produzieren. Darüber hinaus sind exportierende Betriebe im Schnitt größer, haben eine höhere Produktivität und bezahlen höhere Löhne.

Etwa jeder dritte Betrieb im Verarbeitenden Gewerbe erwirtschaftet einen Teil seines Umsatzes im Ausland. Diese Betriebe beschäftigen fast drei Viertel der Arbeitnehmer dieser Branche. Das Verarbeitende Gewerbe hat wie der Industriesektor insgesamt in Deutschland einen größeren Anteil an der Beschäftigung als in den meisten Industrieländern und zeichnet sich durch einen hohen Grad der internationalen Verflechtung und einen hohen Exportanteil aus. Auf die Gesamtwirtschaft bezogen arbeitet fast jeder dritte Beschäftigte in einem Betrieb, der mindestens einen Teil seines Umsatzes im Ausland erzielt.

Handelskonflikte, die zu höheren Zöllen und einer Einschränkung des internationalen Handels führen, können aufgrund von Absatzrückgängen zum einen unmittelbar Arbeitsplatzverluste verursachen. Die IAB-Studie weist darauf hin, dass durch solche Konflikte aber auch die Fluktuationsrate des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland steigen und die Beschäftigungsstabilität sinken kann.

   

  VERWEISE  

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

17.06.2025

Arbeitsmarkt im Wandel: Mehr Teilzeit, weniger Vollzeit-Stunden  Die Arbeitswelt in Deutschland verändert sich – und das spiegelt sich in den aktuellen Zahlen zur Wochenarbeitszeit wider. Laut Statistischem Bundesamt haben Vollzeitbeschäftigte zwischen 15 und 64 Jahren …

10.06.2025

Rückgang bei befristeter und geringfügiger Beschäftigung Der Anteil der atypisch Beschäftigten an allen Kernerwerbstätigen in Deutschland ist im Jahr 2024 weiter zurückgegangen und lag laut Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) bei 17,2 %. Damit setzt sich der seit …

04.06.2025

Rekordwert bei Teilzeitquote und Arbeitszeit Die Teilzeitbeschäftigung in Deutschland hat im ersten Quartal 2025 einen neuen Höchststand erreicht. Nach aktuellen Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) arbeiteten 39,8 Prozent der Erwerbstätigen in …

26.05.2025

Leichte Erholung im Mai Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Mai zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung legte im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Punkte zu und erreichte 98,9 Punkte. Auch das European …

.
Oft gelesen...