IAB: Arbeitsmarktbarometer 09/2017 steigt wieder an

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat seinen Abwärtstrend im September gestoppt. Gegenüber dem Vormonat stieg der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 0,3 auf 104,1 Punkte.
Die Perspektiven für die Beschäftigungsentwicklung bleiben exzellent: Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers stieg auf außerordentlich hohem Niveau leicht um 0,1 auf 106,9 Punkte. »Der starke Aufwärtstrend im deutschen Arbeitsmarkt bleibt stabil – trotz Dieselkrise und Brexit«, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen«.
Die Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit waren seit März immer weniger optimistisch geworden, haben sich jetzt aber gefangen. Im September legte die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers gegenüber dem Vormonat wieder um 0,5 auf 101,2 Punkte zu. »Die Arbeitsagenturen erwarten ein Sinken der Arbeitslosigkeit, wenn auch nicht so stark wie zu Jahresbeginn«, so Weber. Die Entwicklung sei beachtlich, da in den kommenden Monaten viele Integrationskurse endeten und deshalb mit vermehrten Arbeitslosmeldungen von Flüchtlingen zu rechnen sei. Vor allem die anhaltend gute Konjunktur stütze den Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
VERWEISE
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Bildungsniveau von Migrant*innen in der EU weiter gestiegen Seit einem Jahrzehnt nimmt das Bildungsniveau von Menschen, die in die EU einwandern, kontinuierlich zu. Auch 2024 war im Vergleich zum Vorjahr eine Fortsetzung dieses Trends zu beobachten – und zwar sowohl bei …
Stellenangebot bricht ein – strukturelle und konjunkturelle Ursachen Im ersten Quartal 2025 erreichte die Zahl der offenen Stellen in Deutschland mit 1,18 Millionen einen neuen Tiefstand. Das entspricht einem Rückgang von über 40 Prozent gegenüber dem Höchststand Ende 2022 und …
Arbeitsmarkt im Wandel: Mehr Teilzeit, weniger Vollzeit-Stunden Die Arbeitswelt in Deutschland verändert sich – und das spiegelt sich in den aktuellen Zahlen zur Wochenarbeitszeit wider. Laut Statistischem Bundesamt haben Vollzeitbeschäftigte zwischen 15 und 64 Jahren …
Rückgang bei befristeter und geringfügiger Beschäftigung Der Anteil der atypisch Beschäftigten an allen Kernerwerbstätigen in Deutschland ist im Jahr 2024 weiter zurückgegangen und lag laut Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) bei 17,2 %. Damit setzt sich der seit …