
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Dezember gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte gefallen. Dies geht auf die Komponente für den Beschäftigungsausblick zurück, die um 0,3 Punkte nachgab. Die Komponente für die Arbeitslosigkeit blieb hingegen stabil. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steht nun bei 103,1 Punkten und zeigt damit trotz des leichten Rückgangs einen positiven Ausblick auf das kommende Jahr 2017.
Die Beschäftigungskomponente steht mit 105,2 Punkten noch immer auf einem sehr guten Niveau, zugleich aber auch auf dem niedrigsten Wert seit April 2015. »Der Beschäftigungsaufschwung läuft 2017 weiter, aber vorerst mit gedrosseltem Tempo«, sagt Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs »Prognosen und Strukturanalysen«. Die anziehende Konjunktur biete jedoch gute Voraussetzungen dafür, dass der seit dem Sommer ins Stocken geratene Beschäftigungsaufbau wieder in Schwung komme.
Nach wie vor gebe es keine Warnsignale für eine Trendwende bei der Arbeitslosigkeit. Mit 100,9 Punkten liege die Komponente für den Ausblick auf die Arbeitslosigkeitsentwicklung auf einem Wert, der seit Februar 2014 nicht mehr übertroffen wurde. Zwar werde es auch im Jahr 2017 weitere Arbeitslosmeldungen von Flüchtlingen geben, so Weber: »Man kann davon ausgehen, dass derzeit rund die Hälfte der Flüchtlinge beispielsweise aufgrund der Teilnahme an Integrationskursen noch nicht am Arbeitsmarkt angekommen ist«. Günstig sei dagegen, dass Zugänge in Arbeitslosigkeit aufgrund von Entlassungen seit 2009 immer seltener würden. Die Beschäftigungschancen von Arbeitslosen lägen hingegen nur auf moderatem Niveau, würden aber durch die steigende Zahl offener Stellen gestützt.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Arbeitslosigkeit« und »Beschäftigung« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).


Hintergrund
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während das Barometer bisher nur die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostizierte, nutzt das IAB die Umfrage jetzt auch zur Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten »Beschäftigung« und »Arbeitslosigkeit« bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
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