
Die Bundesagentur für Arbeit hat zum neuen Höchststand an sozialversicherungspflichtig beschäftigten Älteren eine Mitteilung herausgegeben.
Babyboomer treiben Beschäftigungswachstum bei Älteren voran
Seit mehr als einem Jahrzehnt verzeichnet Deutschland einen deutlichen Anstieg der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Alter von 55 Jahren bis zur Regelaltersgrenze.
Diese Entwicklung hat im Dezember 2023 ihren Höhepunkt erreicht: Seit Dezember 2000 hat sich die Zahl der Beschäftigten in dieser Altersgruppe fast verdreifacht.
Rekordzahl älterer Beschäftigter
Im Dezember 2023 waren fast 8 Millionen Personen im Alter von 55 Jahren bis zur Regelaltersgrenze sozialversicherungspflichtig beschäftigt - ein historischer Höchststand in den letzten 20 Jahren. Zum Vergleich: Im Dezember 2013 waren es 4,8 Millionen und im Dezember 2003 noch 2,6 Millionen.
Die Erwerbstätigenquote in dieser Altersgruppe stieg im gleichen Zeitraum auf 59 Prozent. Vor zehn Jahren, im Dezember 2013, lag diese Quote noch bei 45 Prozent - ein Unterschied von 14 Prozentpunkten.
Auch die allgemeine Beschäftigungsquote der erwerbsfähigen Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter insgesamt stieg in diesem Zeitraum um 7 Prozentpunkte von 56 Prozent im Jahr 2013 auf 63 Prozent im Jahr 2023.
Einfluss des demografischen Wandels und der geburtenstarken Jahrgänge
Der Anstieg der Beschäftigungsquote Älterer ist unter anderem auf den demografischen Wandel und die Anhebung des Renteneintrittsalters zurückzuführen.
Gleichzeitig ist eine höhere Erwerbsneigung der Älteren zu beobachten. Insbesondere die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre tragen zu dieser Entwicklung bei. Diese Generation stellt heute einen Großteil der Beschäftigten über 55 Jahre.
Fachkräftesicherung: Erfahrung und Kompetenz der Älteren
Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), betonte, dass zur Fachkräftesicherung jede fähige Arbeitskraft gebraucht werde.
Unternehmen sollten daher Älteren attraktive Chancen auf dem Arbeitsmarkt bieten, da diese oft über wertvolle Kompetenzen und einen großen Erfahrungsschatz verfügten. Dies könne den Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens stärken und sich langfristig auszahlen.
Herausforderungen bleiben
Trotz der positiven Entwicklungen bleiben Herausforderungen bestehen. Insbesondere bei der Arbeitslosigkeit zeigen sich spezifische Probleme für Ältere: Sie haben es oft schwerer, nach einer Phase der Arbeitslosigkeit wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen.
Um dieser Problematik zu begegnen, empfiehlt die BA eine verstärkte Förderung der beruflichen Weiterbildung älterer Arbeitsloser.
Diese könnten den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern. Darüber hinaus bietet die BA Unternehmen Unterstützung bei der Weiterbildung ihrer älteren Beschäftigten und bei Neueinstellungen, z.B. durch höhere Eingliederungszuschüsse.
VERWEISE
- nach der BA-Presseinfo Nr. 40 ...
- siehe auch »Arbeitsmarkt für Ältere - Deutschland (Monatszahlen)« ...
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