
Der Anteil von Zweiverdienern unter älteren Paaren ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen
1997 gingen nur bei rund 29 Prozent aller Paare zwischen 50 bis 64 Jahren beide Partner einer bezahlten Erwerbsarbeit nach. Seit der Jahrtausendwende ist dieser Anteil auf 66 Prozent angestiegen. Dies hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden auf Grundlage des Mikrozensus berechnet. Die Angaben basieren auf der Erwerbstätigen-Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), wonach als erwerbstätig gilt, wer mindestens eine Stunde pro Woche einer bezahlten Arbeit nachgeht. Betrachtet man Arbeitsverhältnisse von mindestens 20 Stunden pro Woche, so zählt jedes zweite Paar zu den Zweiverdienern. Immerhin bei jedem dritten Paar leisten beide Partner 30 oder mehr Arbeitsstunden pro Woche.
Wesentlicher Grund für den Zuwachs von Zweiverdienern unter den 50- bis 64-Jährigen ist die überproportional gestiegene Erwerbsbeteiligung Älterer. Dies gilt in besonderem Maße für Frauen, deren Erwerbstätigenquote sich zwischen 1997 und 2017 von 38 Prozent auf 72 Prozent fast verdoppelt hat. Bei den Männern hingegen fiel der Anstieg - basierend auf einem höheren Niveau - moderater aus, er kletterte von 58 auf 80 Prozent.

Unter Berücksichtigung der Entwicklungen in den vergangenen Jahren ist davon auszugehen, dass der Anteil von Zweiverdienern im höheren Erwerbsalter noch weiter steigen wird. »Das führt dazu, dass sich im Vergleich zu früher immer mehr Paare mit der Frage beschäftigen müssen, wie sie den Übergang in den Ruhestand gestalten wollen und können«, erläutert die Sozialwissenschaftlerin Dr. Laura Konzelmann vom BiB.
VERWEISE
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