EU investiert 7,3 Milliarden Euro in Forschung und Innovation

Neue Chancen für Talente: EU stärkt Wissenschaft und Arbeitsmarkt
Die Europäische Kommission stellt im Rahmen des Arbeitsprogramms »Horizont Europa 2025« mehr als 7,3 Milliarden Euro für Forschung und Innovation bereit. Ziel ist es, Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, den Arbeitsmarkt zu fördern und den digitalen sowie grünen Wandel voranzutreiben.
Forschung als Motor für Wirtschaft und Arbeitsmarkt
Laut Kommissarin Ekaterina Sachariewa hängt Europas wirtschaftliche Stärke und Lebensqualität maßgeblich von Forschung und Innovation ab. Das Programm setze darauf, wissenschaftliche Grenzen zu verschieben, Spitzenkräfte anzuziehen und zu halten sowie Europas globalen Vorsprung zu sichern. Im Fokus stehen digitale Innovation, künstliche Intelligenz, Klima, Sicherheit und Industrie. 36 Prozent der Mittel sind für digitale Innovation vorgesehen, davon 1,6 Milliarden Euro speziell für KI-Projekte.
Talente fördern und gezielt unterstützen
Das Arbeitsprogramm will Spitzenforschende in Europa halten und gezielt Menschen unterstützen, die von Krieg und Vertreibung betroffen sind. Für ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wird der Teil der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) angepasst. Mit dem Pilotprojekt »Choose Europe for Science« erhalten junge Forschende bessere Unterstützung, wettbewerbsfähige Vergütungen und längere Verträge. Insgesamt stehen 22,5 Millionen Euro für die Talentförderung zur Verfügung.
Digitalisierung und Klimaschutz als Schwerpunkte
35 Prozent der Mittel fließen in Klimaziele, um Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Für Klima-, Energie- und Verkehrsprojekte sind 1,14 Milliarden Euro reserviert, weitere 833 Millionen Euro gehen in Bioökonomie, Landwirtschaft und Umwelt. Gleichzeitig werden 36 Prozent der Mittel für den digitalen Wandel und insbesondere für die Entwicklung künstlicher Intelligenz eingesetzt.
Impulse für die Automobilindustrie und nachhaltige Mobilität
Das Programm unterstützt den Wandel der europäischen Automobilindustrie durch die Förderung sauberer und wettbewerbsfähiger Verkehrslösungen. Dazu zählen Investitionen in batterieelektrische Fahrzeuge, Digitalisierung, Cybersicherheit und Kreislaufwirtschaft. Ziel ist es, intelligente und resiliente Mobilitätssysteme zu schaffen, die neue Arbeitsplätze und Qualifikationsprofile ermöglichen.
Vereinfachung und Zugänglichkeit für Antragstellende
Die Kommission hat das Antragsverfahren vereinfacht: Kürzere Themenbeschreibungen und offenere Ausschreibungen geben Antragstellenden mehr Freiraum. Vereinfachte Kostenoptionen wie Pauschalzuschüsse und zweistufige Bewerbungsverfahren reduzieren den Verwaltungsaufwand erheblich. Davon profitieren insbesondere Hochschulen und Unternehmen, die Forschungsprojekte initiieren möchten.
Unterstützung für Forschende aus Krisenregionen
Neben der Unterstützung für ukrainische Forschende wird auch ein »Virtual Research Collaboration Hub« für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Gazastreifen eingerichtet. Dieser bietet Mentoring, Kooperationsmöglichkeiten und Zugang zu akademischen Ressourcen.
Innovationsförderung als Schlüssel für Europas Zukunft
Mit dem Arbeitsprogramm »Horizont Europa 2025« setzt die EU gezielt auf Forschung, Digitalisierung und Talentförderung. Davon profitieren Wissenschaft, Hochschulen, Arbeitsmarkt und Wirtschaft gleichermaßen. Die vereinfachten Antragswege und gezielten Fördermaßnahmen stärken Europas Position als attraktiven Forschungsstandort und Innovationsmotor.
Hintergrund
Horizont Europa ist ein mit 93,5 Mrd. EUR ausgestattetes Forschungs- und Innovationsprogramm der EU, das von 2021 bis 2027 läuft. Der Großteil der Finanzierung aus dem Programm erfolgt auf der Grundlage wettbewerblicher Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen, die in Arbeitsprogrammen festgelegt sind, in denen die Ziele und spezifischen Themenbereiche dargelegt sind. Das Arbeitsprogramm enthält auch die anzuwendenden Regelungen wie die allgemeinen Voraussetzungen für die Zulässigkeit sowie die Förderfähigkeits-, Eignungs- und Zuschlagskriterien.
Das Arbeitsprogramm 2025 von Horizont Europa stützt sich auf den im März 2024 angenommenen Horizont-Europa-Strategieplan 2025-27. Er wurde von den Kommissionsdienststellen mit ausgearbeitet und gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und den mit Horizont Europa assoziierten Ländern, dem Europäischen Parlament und mehr als 2000 Interessenvertretenden und Bürgerinnen und Bürgern ausgestaltet. Außerdem wurde Interessenvertretenden im April und Mai 2024 die Möglichkeit gegeben, durch ihre Meinung zum Arbeitsprogramm 2025 beizutragen.
VERWEISE
- Weiterführende Informationen zu »Horizon Europe« ...
- siehe auch: »Bilanz zu europäischen Forschungsrahmenprogrammen« ...
Ähnliche Themen in dieser Kategorie
Kommission: Deutschland braucht leistungsfähigeres Innovationssystem Die Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung wird von der unabhängigen Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) im aktuellen Gutachten scharf kritisiert. Die Kommission …
10 Jahre LIfBi – ein Jahrzehnt Bildung und Forschung Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) feierte 2024 sein zehnjähriges Bestehen mit einer großen Veranstaltung, zu der rund 250 Gäste aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kamen. Die Feier bot nicht nur einen …
EU-Kommission bittet um Stellungnahmen zum geplanten Rechtsakt zum Europäischen Forschungsraum (EFR). Der Gesetzesvorschlag wird sich mit den verbleibenden Herausforderungen bei der Schaffung eines Binnenmarktes für Forschende, Wissen und Technologie - oft als fünfte Freiheit …
Synchron-hybride Lehre: Drei Faktoren bestimmen die Teilnahmeform Forschende der Professur für Erwachsenenbildung/Weiterbildung an der Universität Würzburg haben untersucht, warum Studierende in synchron-hybriden Kursen zwischen Präsenz und Online-Teilnahme wechseln. Laut …