Wissenschaftseinrichtungen fordern neues Ministerium: Innovationspolitik im Fokus

Stifterverband et al


Grundlegender Wandel gefordert

Der Stifterverband, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die VolkswagenStiftung und die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) haben ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Darin drängen sie die neue Bundesregierung zu einer umfassenden Neuausrichtung der Forschungs- und Innovationspolitik.

Im Zentrum ihrer Forderungen steht die Schaffung eines eigenständigen Ministeriums für Forschung, Innovation und Technologie. Dieses soll den gesamten Innovationsprozess – von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung – ganzheitlich steuern und fördern.

Notwendigkeit eines Politikwechsels

Die Organisationen betonten, dass Deutschland eine mutige und zukunftsorientierte Innovationspolitik benötige. Forschungsergebnisse müssten konsequenter in marktfähige Lösungen überführt werden, um die wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformation erfolgreich zu gestalten.

Dies sei nur durch einen grundlegenden Politikwechsel möglich, so das Positionspapier. Die aktuelle Struktur reiche nicht aus, um den Herausforderungen gerecht zu werden.

Ergebnisse des Forums Innovation

Das Positionspapier basiert auf den Diskussionen des Forums Innovation zur Richtungswahl im Januar 2025 in Berlin. Hier kamen führende Vertreter*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammen, um über die Zukunft der deutschen Innovationspolitik zu beraten.

Das Fazit war eindeutig: Ein »Weiter so« sei keine Option. Stattdessen brauche es eine mutigere Ausrichtung der Politik, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

Forderungen an die Bundesregierung

Die Autor*innen des Papiers fordern unter anderem:

  • Die Schaffung eines Ministeriums für Forschung, Innovation und Technologie.
  • Eine stärkere Verzahnung von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
  • Abbau von regulatorischen Hürden sowie gezielte Förderung von Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz und Deep-Tech-Start-ups.

Diese Maßnahmen seien essenziell, um Transferbarrieren abzubauen und die Innovationskraft Deutschlands nachhaltig zu stärken.


Ähnliche Themen in dieser Kategorie

12.08.2025

Kommission: Deutschland braucht leistungsfähigeres Innovationssystem Die Forschungs- und Innovationspolitik der Bundesregierung wird von der unabhängigen Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) im aktuellen Gutachten scharf kritisiert. Die Kommission …

08.08.2025

EU-Kommission bittet um Stellungnahmen zum geplanten Rechtsakt zum Europäischen Forschungsraum (EFR). Der Gesetzesvorschlag wird sich mit den verbleibenden Herausforderungen bei der Schaffung eines Binnenmarktes für Forschende, Wissen und Technologie - oft als fünfte Freiheit …

20.06.2025

Neue Chancen für Talente: EU stärkt Wissenschaft und Arbeitsmarkt Die Europäische Kommission stellt im Rahmen des Arbeitsprogramms »Horizont Europa 2025« mehr als 7,3 Milliarden Euro für Forschung und Innovation bereit. Ziel ist es, Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, den …

16.04.2025

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen unterstützt nachdrücklich den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD mit seinem klaren Bekenntnis zu einem starken Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland. Die Punkte zu Bildung, Forschung und Innovation sind wichtige Signale …

.
Oft gelesen...