FuE-Ausgaben in der EU in 2017 nur leicht auf 2,07 Prozent des BIP gestiegen

Erste Schätzungen der Ausgaben für Forschung & Entwicklung - Zwei Drittel wurden im Unternehmenssektor getätigt
Im Jahr 2017 gaben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) insgesamt fast 320 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (FuE) aus. Die FuE-Intensität, d. h. der prozentuale Anteil der FuE-Ausgaben am BIP, lag im Jahr 2017 bei 2,07%, gegenüber 2,04% im Jahr 2016. Zehn Jahre zuvor (2007) hatte die FuE-Intensität 1,77% betragen.
Ein Vergleich mit anderen wichtigen Volkswirtschaften zeigt, dass die FuE-Intensität in der EU wesentlich niedriger war als in Südkorea (4,22% im Jahr 2015), Japan (3,28% im Jahr 2015) und den Vereinigten Staaten (2,76% im Jahr 2015). Sie war jedoch in etwa ebenso hoch wie in China (2,06% im Jahr 2015) und bedeutend höher als in Russland (1,1% im Jahr 2015) und der Türkei (0,96%). Um die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu fördern, ist die Erhöhung der FuE-Intensität in der EU auf 3% bis zum Jahr 2020 eines der fünf Leitziele der Strategie Europa 2020.
Der Unternehmenssektor war mit 66% der gesamten FuE-Ausgaben im Jahr 2017 weiterhin der wichtigste Sektor, in dem FuE-Ausgaben getätigt wurden, gefolgt vom Hochschulsektor (22%), dem Staatssektor (11%) und vom Sektor »private Organisationen ohne Erwerbszweck« (1%).
Diese Informationen über Forschung und Entwicklung in der EU werden von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht. FuE ist eine wichtige Triebkraft für Innovation, und FuE-Ausgaben und FuE-Intensität sind zwei der Schlüsselindikatoren, die zur Beobachtung der Ressourcenallokation für Wissenschaft und Technologie weltweit verwendet werden.
FuE-Intensität in Schweden, Österreich, Dänemark und Deutschland bei über 3% des BIP
Im Jahr 2017 war die FuE-Intensität am höchsten in Schweden (3,33%) und Österreich (3,16%), gefolgt von Dänemark (3,06%) und Deutschland (3,02%), wo die FuE-Ausgaben jeweils bei über 3% des BIP lagen. In Finnland (2,76%), Belgien (2,58%) und Frankreich (2,25% im Jahr 2016) beliefen sich die FuE-Ausgaben auf zwischen 2,0% und 3,0% des BIP. Am anderen Ende der Skala lag die FuE-Intensität in acht Mitgliedstaaten bei unter 1% des BIP: in Rumänien (0,5%), Lettland (0,51%), Malta (0,55%), Zypern (0,56%), Bulgarien (0,75%), Kroatien (0,86%), Litauen (0,74%) und der Slowakei (je 0,88%).
In den letzten zehn Jahren stieg die FuE-Intensität in einundzwanzig Mitgliedstaaten an, wobei die höchsten Anstiege in Österreich (von 2,42% im Jahr 2007 auf 3,16% im Jahr 2017, bzw. +0,74 Prozentpunkte, Pp.) und Belgien (von 1,84% im Jahr 2007 auf 2,58% im Jahr 2017, bzw. +0,74 Pp.) registriert wurden. Im Gegensatz dazu verringerte sich die FuE-Intensität in sechs Mitgliedstaaten, mit den stärksten Rückgängen in Finnland (-0,59 Pp.) und Luxemburg (-0,33 Pp.). In Malta lag die FuE-Intensität im Jahr 2017 mit 0,55% auf dem gleichen Niveau wie 2007.
Höchster Anteil der FuE-Ausgaben im Unternehmenssektor in Slowenien und Ungarn
Generell war der Unternehmenssektor in allen Mitgliedstaaten der wichtigste Sektor, in welchem im Jahr 2017 FuE getätigt wurde. Ausnahmen bildeten Zypern und Lettland (wo der Hochschulsektor der bedeutendste Leistungssektor war) sowie Litauen (wo der Anteil im Hochschulsektor der gleiche war wie im Unternehmenssektor).
Die höchsten Anteile des Unternehmenssektors an den FuE-Ausgaben registrierten Slowenien (75%), Ungarn (73%), Irland und Schweden (je 71%), Bulgarien und Österreich (je 70%), Deutschland (69%), Belgien und das Vereinigte Königreich (je 68%).
Höchster Anteil der FuE-Ausgaben im Staatssektor in Rumänien und im Hochschulsektor in Lettland
Im Hinblick auf den Staatssektor wurden die höchsten Anteile in Rumänien (32%), Litauen (28%), Luxemburg und Lettland (je 26%) verzeichnet. Die höchsten Anteile der im Hochschulsektor getätigten FuE wurden in Lettland (47%), Portugal (43%), Zypern (42%) und Estland (40%) registriert.
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