Weiterbildungsbarometer 2025: KI-Ausbildung als Schlüssel für Österreichs Wettbewerbsfähigkeit

Weiterbildungsbarometer.

KI-Kompetenz: Österreichs Unternehmen investieren in Weiterbildung

Die aktuelle Befragung des WIFI-Weiterbildungsbarometers 2025 verdeutlicht: Weiterbildung ist für österreichische Unternehmen unverändert ein entscheidender Erfolgsfaktor, wobei die Integration von Künstlicher Intelligenz zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Laut der Studie schätzt jede zweite Führungskraft die Relevanz von KI-Anwendungen für die eigene Fachentwicklung in den nächsten Jahren hoch ein.

Für die Mehrheit der Beschäftigten ist »der Einsatz von KI« als Werkzeug für den Arbeitsplatz im kommenden Zeitraum ebenfalls von zentraler Wichtigkeit. Gleichzeitig zeigt sich laut Markus Raml, Unternehmer und Kurator des WIFI Österreich, dass trotz gestiegener Akzeptanz weiterhin Handlungsbedarf besteht, damit österreichische Betriebe bei digitalen Kompetenzen nicht den Anschluss verlieren.

Grundlagen und Praxis der KI entscheiden

Im Fokus steht aus Unternehmenssicht vor allem die Vermittlung von Grundkenntnissen und die gezielte Anwendung von KI im Arbeitsalltag. Laut Raml eröffnet eine gesteigerte KI-Kompetenz einen klaren Vorsprung im Wettbewerb und stärkt die Innovationskraft sowie Zukunftsfähigkeit der Betriebe.

Der Kurator hebt die umfassenden Service- und Bildungsangebote des WIFI hervor und ruft Unternehmensleitungen dazu auf, die Bereitschaft ihrer Mitarbeitenden für neue Lernformate zu fördern und die notwendigen Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung zu schaffen.

Investitionen in Weiterbildung steigen

85 Prozent der Firmen erkennen in der Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft einen Schlüsselaspekt, seit Jahren bleibt dieser Wert konstant hoch. Ein Viertel plant aktuell sogar eine Erhöhung der Budgets für Lernmaßnahmen. Die wichtigsten Auslöser sind technologische Neuerungen, erhöhte Qualifizierungsanforderungen und personelle Veränderungen wie Pensionierungen und Fluktuation.

Aufseiten der Beschäftigten ist die Bereitschaft groß, sich weiterzubilden – insbesondere im Bereich der Vertiefung von Spezialthemen, der praktischen Nützlichkeit und bei attraktiven Unternehmensangeboten.

Zufriedenheit und Wirkungsbelege

Sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende schätzen die erzielten Erfolge durch bisherige Weiterbildungsstrategien. Laut Erhebung sind 87 Prozent mit ihrem Wissensstand zufrieden, 77 Prozent mit den verfügbaren Kompetenzen im Berufsumfeld. Über 88 Prozent der Teilnehmenden an Weiterbildungen sind mit den Formaten sehr oder zumindest einigermaßen zufrieden, was die hohe Akzeptanz und Motivation weiter fördert. Raml weist darauf hin, dass die Zufriedenheit entscheidend ist, um Lernprozesse langfristig nachhaltig zu gestalten.

Herausforderungen bei lebenslangem Lernen

Obwohl jede zweite Person den Stellenwert lebensbegleitenden Lernens sehr hoch einschätzt, gelang nur einem Viertel eine konsequente Umsetzung in den letzten Jahren. Als Hürden gelten vor allem das Gefühl, zu alt oder zu jung für Weiterbildung zu sein, sowie der mangelnde Zeitrahmen.

Kosten spielen ebenfalls eine Rolle, jedoch übernehmen Unternehmen mittlerweile rund 58 Prozent der Weiterbildungsaufwendungen und staatliche Förderungen ergänzen den Rest; der Trend zu zeitsparenden »Blended-Learning«-Formaten ist zunehmend etabliert.

Standortstrategie: Weiterbildung als Kernfaktor

Das WIFI Österreich appelliert mit Nachdruck, den strategischen Ausbau von Weiterbildung – insbesondere von KI-Kompetenzen – als Standortmaßnahme zu verstehen. Ein staatlich gefördertes Bildungskonto unterstützt dabei den eigenverantwortlichen Zugang zur Qualifizierung. 


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