Politische Bildung und Demokratieförderung in Deutschland

SPD-Fraktion im Bundestag

Die SPD-Bundestagsfraktion hat ein Positionspapier Politische Bildung und Demokratieförderung in Deutschland beschlossen. Es basiere auf der Tatsache, dass Rassismus und Rechtsextremismus »ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen und unser Handeln erfordern«. Die Sozialdemokraten fordern daher angemessene Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte und für Sicherheits- und Justizbehörden.

Zur Veröffentlichung des Positionspapieres heißt es:
»Die fast 200 Todesopfer rechtsextremistisch motivierter Gewalt seit 1990, die rassistische Mordserie des NSU, der Mord an Walter Lübcke, die Anschläge in Halle und Hanau sowie die steigende Zahl extremistischer Kriminalität in Deutschland zeigen deutlich, dass der Zusammenhalt unserer Gesellschaft bedroht ist. Der über viele Jahre geübte gesellschaftliche Konsens, sich mit Respekt im öffentlichen Raum zu begegnen und menschenverachtende Reden als solche zu benennen, bröckelt.

Politisch-historische Bildung ist wichtig, um der Gesellschaft ein festes demokratisches Fundament zu geben, und so unsere Demokratie durch jede und jeden mit Leben zu füllen. Der Zugang zu politischer Bildung muss frei, kostenlos und einfach für alle Bürger und Bürgerinnen sein. Dafür ist es wichtig, dass ausreichend Gelder im Bund und in den Ländern zur Verfügung stehen. In der Bundeszentrale für politische Bildung sehen wir die erfahrene und kompetente Instanz zur bundesweiten Koordination dieser Aufgabe.

Politische Bildung kann nur mit entsprechend geschulten Lehrkräften umgesetzt werden. Deshalb braucht es eine angemessene Ausbildung und Weiterbildungsangebote für die Lehrenden sowie ein verstärktes Angebot an politischer Bildung im gesamten Bildungsspektrum. Hier sehen wir deutlichen Nachholbedarf.

In der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Ermittlungs-, Sicherheits- und Justizbehörden muss politischer Bildung ebenfalls ein besonderer Stellenwert eingeräumt werden, da den Beamtinnen und Beamten bei ihrer Arbeit der Abwehr, Aufklärung und Verurteilung rechtsextremistischer Gewalttaten sowie in der Auseinandersetzung mit den Opfern eine besondere Rolle zuteilwird.

Um die Demokratie zu stärken und menschenverachtenden Einstellungen vorzubeugen, muss Demokratieförderung strukturell auf kommunaler sowie auf Länder- und Bundesebene verankert werden. Demokratieförderung und politische Bildung sind für uns untrennbar verknüpft. Wir wollen dies durch die Aufnahme der Demokratieförderung als Staatsziel in Bundes- und Landesverfassungen sowie durch die Einführung eines Demokratiefördergesetzes erreichen.«

 

  VERWEISE  

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

27.11.2025

Mit der heutigen Nationalen Weiterbildungskonferenz in Berlin setzen das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) zusammen mit den Partnern der Nationalen Weiterbildungsstrategie den …

26.11.2025

BIBB und DIE veröffentlichen wbmonitor-Umfrageergebnisse 2024 Weiterbildungsbranche 2024: Zwischen Stabilität und struktureller Unsicherheit Die wirtschaftliche Stimmung in der deutschen Weiterbildungsbranche war im Jahr 2024 verhalten und von erheblicher Unsicherheit …

25.11.2025

Schweizer Weiterbildungsmarkt 2025: Zwischen Optimismus und strukturellem Druck Der aktuelle SVEB-Branchenmonitor zeigt einen Weiterbildungsmarkt, der trotz verhaltener Wirtschaftslage zuversichtlich bleibt. Der zentrale »Branchenindikator« liegt für 2024 wie 2025 bei 16 …

24.11.2025

Deutschland verfehlt zentrale Weiterbildungsziele Deutschland entfernt sich deutlich von den Weiterbildungszielen der Europäischen Union. Während die EU fordert, dass sich 65 Prozent der Beschäftigten jährlich fortbilden, plant hierzulande nur gut die Hälfte der Arbeitnehmer* …

.
Oft gelesen...