GEW: »Jetzt Standards für Gesundheits- und Infektionsschutz in Bildungseinrichtungen sicherstellen!«

Artikel-Bild

Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsident*innen der Länder haben gestern erste Lockerungen bei den pandemiebedingten Einschränkungen beschlossen. Dazu gehört u.a. auch die schrittweise Öffnung von Bildungseinrichtungen ab dem 4. Mai 2020.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßt diese Entscheidung grundsätzlich. »Jetzt ist Kultusministerkonferenz (KMK) gefordert, schnell Konzepte für eine stufenweise Öffnung der Schulen ab diesem Zeitpunkt zu entwickeln. Hierfür bietet die GEW ihre Mitarbeit und Unterstützung an«, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Mittwoch in einer ersten Reaktion auf den Beschluss von Bund und Ländern. »Bei allen Maßnahmen müssen der größtmögliche Infektionsschutz und die bestmögliche Hygiene für alle Beschäftigten und die Lernenden die Messlatte sein. Dafür brauchen wir ein abgestimmtes, gemeinsames Handeln der Bundesländer!«

Tepe schlug einen Maßnahmenkatalog vor, damit die Arbeit in den Schulen wieder Stück für Stück in Gang kommen könne. Dabei spielte das Thema Hygiene eine zentrale Rolle: »Träger und Behörden müssen die hygienischen Verhältnisse an den Einrichtungen nachhaltig verbessern und für einen effektiven Infektionsschutz sorgen. Das darf nicht am Geld scheitern.« Schulen müssten regelmäßig grundständig gereinigt, Toiletten teils saniert werden. Zudem würden Flüssigseife, warmes Wasser, Einmalhandtücher und Desinfektionsmittel sowie hochwertige Atemschutzmasken und bei der Arbeit mit Kranken oder Behinderten Schutzbekleidung benötigt. Zudem müssten die für den Infektionsschutz notwendigen Sicherheitsabstände in den Einrichtungen – insbesondere für die Flure - und auf den Schulhöfen gewährleistet werden können. Alle Beschäftigten, die zu den Risikogruppen gehören, dürften nicht in den Einrichtungen arbeiten. Auch Lernende mit Vorerkrankungen müssten geschützt werden. »Bei der Umsetzung der Maßnahmen brauchen die Leitungen der Schulen umfassende Unterstützung und Beratung. Sind diese Standards nicht zu gewährleisten, dürfen die Schulen nicht geöffnet werden«, stellte Tepe klar. Alle Menschen, die eine Erkältungserkrankung spüren, sollten unbedingt zu Hause bleiben statt trotz Erkrankung in die Schule zu kommen.

Die GEW-Vorsitzende machte darauf aufmerksam, dass die Kitas darauf vorbereitet werden müssten, dass jetzt mehr Menschen das Recht haben, die Notbetreuung in Anspruch zu nehmen.

 

 

Haushalt 2024: Mehr Geld für künftige Fachkräfte
Der Mittelansatz zur Stärkung der Fachkräftesicherung soll 2024 höher ausfallen, als bislang geplant. Im Rahmen der Beratungen des Etats des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) nahm der Haushaltsausschuss am Donnerstag einen...
Lebenserwartung 2022 in allen Bundesländern unter Vorpandemie-Niveau
Die Lebenserwartung in Deutschland ist 2022 im dritten Jahr hintereinander gesunken und hat sich seit Ausbruch der Coronapandemie 2019 um mehr als ein halbes Jahr verringert. Bei Männern fiel sie von 78,7 auf 78,1 Jahre, bei Frauen von 83,5 auf 82,...
Rückblick auf Corona-Schulschließungen
Eltern in schwierigen sozialen Lagen brauchen besondere Unterstützung Eine jetzt veröffentlichte Studie zeigt, dass insbesondere sozial benachteiligte Familien die pandemiebedingte Schulausfälle in den Jahren 2020 und 2021 als problematisch erlebt...

.