Wissenschaftsministerkonferenz fordert nationale KI-Offensive

KMK10

Gemeinsame KI-Offensive: Bund und Länder fordern verstärkte Förderung der Künstlichen Intelligenz

Die Wissenschaftsministerkonferenz hat Ende Januar 2025 ein Positionspapier verabschiedet, in dem eine verstärkte Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei der Förderung der Künstlichen Intelligenz (KI) gefordert wird.

Intention sei es, die Potenziale dieser Schlüsseltechnologie gezielt zu nutzen, um Innovation, Forschung und Hochschulbildung zu stärken. Gleichzeitig soll Deutschland seine Position in der EU strategisch ausbauen.

Nationale KI-Offensive für Forschung und Hochschulen

Die Wissenschaftsministerinnen und -minister betonten, dass KI bereits heute tiefgreifende Auswirkungen auf Wissenschaft und Wirtschaft habe. Um die bestehenden Initiativen in den Ländern zu ergänzen, sei eine enge strategische Abstimmung erforderlich. Ziel sei es, die Forschungskapazitäten zu stärken, die technologische Infrastruktur auszubauen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu fördern.

Zentrale Maßnahmen der KI-Offensive

Das Positionspapier benennt mehrere Handlungsfelder, die gezielt vorangetrieben werden sollen:

1. Ausbau der KI-Infrastruktur

Ein zentrales Anliegen ist die Schaffung eines umfassenden KI-Infrastrukturprogramms. Geplant ist eine europäische Roadmap zum bedarfsgerechten Ausbau leistungsfähiger Rechenkapazitäten im Hochschul- und Forschungsbereich.

Damit soll sichergestellt werden, dass deutsche Hochschulen und Forschungseinrichtungen international wettbewerbsfähige Rechenleistungen nutzen können.

2. Datenzugang und Datenverfügbarkeit

Für Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz spielt die Verfügbarkeit von Daten eine entscheidende Rolle. Der Bund muss den Aufbau sicherer und kooperativer Dateninfrastrukturen vorantreiben und institutionenübergreifende Speicherlösungen fördern.

Ziel sei es, den Datenaustausch zwischen Forschung und Wirtschaft unter Berücksichtigung europäischer Vorgaben zu erleichtern.

3. Interdisziplinäre Forschung stärken

Die KI-Forschung hat längst alle wissenschaftlichen Disziplinen erreicht. Daher sei es notwendig, dass der Bund sein Engagement verstärkt und die Förderung von KI-Projekten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen erhöht. Zudem sollte die interdisziplinäre Zusammenarbeit durch flexible und unbürokratische Förderprogramme intensiviert werden.

4. Nachwuchsförderung

Ein zukunftsfähiges KI-Umfeld braucht exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs. Daher sei die Einführung eines bundesweiten Tenure-Track-Programms speziell für die KI-Forschung geplant. Bund und Länder wollten hier eng zusammenarbeiten, um Talente für den Wissenschaftsstandort Deutschland zu sichern.

5. Ethik und KI in der Hochschulbildung

Die kritische Auseinandersetzung mit Künstlicher Intelligenz muss stärker in die Hochschulbildung integriert werden. Die Initiativen der Länder sollten daher mit dem vom Bund geförderten KI-Campus und dem Programm »Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre« verknüpft werden.

Es werde das Ziel verfolgt, den Studierenden einen reflektierten und verantwortungsvollen Umgang mit KI zu vermitteln.

6. Wissens- und Technologietransfer

Der Transfer von KI-Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft ist von zentraler Bedeutung. Der Bund sollte seine Förderung in diesem Bereich systematisch ausbauen und bürokratische Hürden für Start-ups abbauen. Zudem sollten gezielte Anreize geschaffen werden, um privates Kapital stärker in die Entwicklung von KI einzubinden.

Zusammenfassung

Mit ihrem Positionspapier unterstreicht die Wissenschaftsministerkonferenz die Bedeutung einer abgestimmten KI-Strategie. Eine enge Zusammenarbeit von Bund und Ländern sei notwendig, um Deutschland international wettbewerbsfähig zu halten und die Potenziale von Künstlicher Intelligenz in Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft optimal zu nutzen.


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