KI im Medienbereich: Chancen und Risiken im Fokus des Bundestages

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 Künstliche Intelligenz AI KI

Digitale Revolution: Chancen und Herausforderungen für den Medienbereich

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) prägt zunehmend den Medienbereich und wirft sowohl vielversprechende Chancen als auch bedeutsame Risiken auf.

Vor diesem Hintergrund hat der Kulturausschuss des Deutschen Bundestages ein öffentliches Fachgespräch initiiert, das am Mittwoch stattfand. Ziel der Diskussion war es, ein breites Spektrum an Perspektiven zum Einsatz von KI in den Medien zu beleuchten.

Für diese Anhörung lud der Ausschuss eine Gruppe von Sachverständigen ein. Unter den Teilnehmenden befanden sich Vertreter*innen von Gewerkschaften, Berufsverbänden, Unternehmen und der Wissenschaft. Die Diskussion zielte darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Dynamiken und Implikationen des KI-Einsatzes im Medienbereich zu entwickeln.

Einig zeigten sich die Experten in der Einschätzung über die großen Potenziale, die Künstliche Intelligenz für den Journalismus bieten. Hanna Möllers vom Deutschen Journalistenverband (DJV) verwies darauf, dass beispielsweise der Skandal um die »Panama Papers« ohne KI »wohl nie aufgeflogen wäre«, weil es einer Redaktion kaum gelungen wäre, die 11,6 Millionen Dokumente zu »durchforsten«.

Werde KI richtig eingesetzt, kann sie Journalisten mehr Zeit für ihre Kernaufgaben wie das Führen von Interviews oder investigative Recherchen verschaffen. Zugleich warnte Möllers davor, dass KI nur unter dem Aspekt von Kostensenkung und weiterem Personalabbau in den Medien und der Presse einzusetzen. Die Zahl der Journalisten dürfe nicht weiter sinken. Dies führe letztlich zu einer Gefährdung der Demokratie, da Künstliche Intelligenz nicht die Wächterfunktion einer freien Presse in der Demokratie übernehmen könne.

Auch Matthias von Fintel von der Dienstleistungsgesellschaft Ver.di warne davor, den von Menschen gemachten und verantworteten Journalismus durch Künstliche Intelligenz zu ersetzen. Zudem sprach er sich dafür aus, den Belegschaften ein Mitspracherecht über den Grad des Einsatzes von KI einzuräumen.

Robert Kilian vom Bundesverband der Unternehmen der Künstlichen Intelligenz in Deutschland führte an, dass laut einer aktuellen Studie bereits ein Drittel der Mitglieder der Verwertungsgesellschaften GEMA in Deutschland und SACEM in Frankreich KI einsetze. Bei den unter der 35-Jährigen liege der Anteil sogar bei 50 Prozent.

Mithilfe von KI könnten Kultur- und Medienangebote besser an gesellschaftliche Bedürfnisse angepasst werden, zum Beispiel durch die Übersetzung von Texten und komplexen Zusammenhängen in eine leichter verständliche Sprache. KI habe das Potenzial, Hürden abzubauen und den Zugang zu Kunst, Kultur und Medien inklusiver zu gestalten.

Sebastian Sober, Professor für Künstliche Intelligenz an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, monierte, dass Deutschland und Europa in eine zunehmende Abhängigkeit von KI-Systemen geraten würde, die im nichteuropäischen Ausland entwickelt worden seien.

Auch im Bereich von Kultur und Medien finde ein massiver Abfluss von Daten und Wertschöpfung ins außereuropäische Ausland statt. Ähnlich wie bei der Entwicklung von Suchmaschinen habe man die Entwicklung «verschlafen». Sober forderte, das Kartell- und Steuerrecht zu nutzen, um gleiche Chancen für alle Marktteilnehmer zu schaffen.

Der Rechtsanwalt Niklas Maamar sprach sich für eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte aus. Ein solches Label schaffe für die Nutzer Transparenz darüber, ob Inhalte von einer KI generiert worden seien.

Eine sichtbare Kennzeichnung mache vor allem dort Sinn, wenn die Nutzer auf die Authentizität der präsentierten Inhalte, etwa bei Presseberichten, vertrauen. Für eine solche Kennzeichnungspflicht sprach sich auch Matthias von Fintel aus.


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