Führungskräfte in Deutschland unterschätzen KI

Künstliche Intelligenz AI KI

GenAI in Deutschland: Vorbereitung mangelhaft, Risikobewusstsein gering

Laut der Studie »State of Generative AI in the Enterprise« des Deloitte AI Institute sind deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich weniger auf den Einzug generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) in ihre Geschäftsmodelle vorbereitet.

Von den mehr als 2.800 weltweit befragten Führungskräften, einschließlich 150 aus Deutschland, fühlen sich nur etwa ein Viertel der deutschen Firmen- und Bereichsleiter hinsichtlich der Strategie zur Implementierung von GenAI gut oder sehr gut gerüstet.

Im Detail: Nur drei Prozent der deutschen Führungskräfte sehen sich sehr gut vorbereitet, verglichen mit acht Prozent weltweit. Ein weiteres Viertel betrachtet sich als gut vorbereitet, was ebenfalls hinter dem globalen Durchschnitt von 26 Prozent zurückbleibt.

Auch in der Risiko- und Unternehmenssteuerung hinsichtlich KI (Risk & Governance) zeigen sich deutsche Führungskräfte weniger gut vorbereitet als ihre internationalen Kollegen (18 Prozent zu 25 Prozent).

Geringes Risikobewusstsein in Deutschland

Die Studie hebt hervor, dass die Bedrohung durch GenAI für die Geschäftsmodelle deutscher Unternehmen von den lokalen Führungskräften als vergleichsweise gering eingestuft wird. In Deutschland sehen 50 Prozent der Befragten kein oder nur ein geringes Risiko durch GenAI, wohingegen dieser Anteil weltweit bei 35 Prozent liegt.

Mögliche Bedrohung durch KI Einsatz(c) Deloitte

Nach Auffassung von Dr. Björn Bringmann (Deloitte AI Institute) unterschätzen viele deutsche Führungskräfte die potenziellen Auswirkungen von GenAI auf ihr Geschäft noch immer.

Fachkräftemangel als zentrale Herausforderung

Die drängendste Sorge der Befragten betrifft den Mangel an geeigneten KI-Fachkräften. In Deutschland sehen 41 Prozent der Unternehmen hierin ein großes Problem, im globalen Vergleich sind es 36 Prozent.

Hinderungsgründe für KI Einsatz(c) Deloitte

Die Investition in Schulung und Weiterbildung der Beschäftigten im Bereich der generativen KI wird als entscheidend angesehen, um diese Lücke zu schließen. Dennoch messen deutsche Unternehmen der Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 30 Prozent weniger Priorität bei als ihre internationalen Pendants (40 Prozent).

Dr. Bringmann warnt vor den langfristigen Folgen dieser Zurückhaltung: »Ob vorbereitet oder nicht, GenAI wird die Wirtschaft umwälzen. Eine unzureichende Vorbereitung könnte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ernsthaft gefährden.«


Ähnliche Themen in dieser Kategorie

22.07.2025

Studie: Weiterbildungskrise und KI-Defizite bremsen Produktivität Die Anforderungen an Fachkräfte wandeln sich rasant. Unternehmensberatung McKinsey & Company hebt in ihrem aktuellen »HR-Monitor 2025« hervor, dass insbesondere Zukunftskompetenzen (»Future Skills«) wie …

21.07.2025

Mehrheit sieht Engpässe: Qualifizierte Arbeitskräfte fehlen Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland nennt den Fachkräftemangel als größte Herausforderung bei der Personalplanung. Besonders auffällig ist die Knappheit bei Kandidat*innen mit abgeschlossener …

15.05.2025

KI-Revolution: Warum Weiterbildungen jetzt entscheidend sind Die Business Leaders Studie 2025 der Adecco Group untersucht, wie Unternehmen in Deutschland und weltweit auf die Herausforderungen und Chancen der Künstlichen Intelligenz (KI) und der digitalen Transformation …

07.05.2025

IAB: Betriebe setzen auf Weiterbildung gegen Fachkräftemangel Rund 84 Prozent der Unternehmen in Deutschland erwarten in den kommenden Jahren Personalprobleme. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Damit hat sich der …

.
Oft gelesen...