Regionalprognose für 2025/2026: Arbeitsmarkt stagniert, mit leichten Rückgängen im Westen und Anstiegen im Osten

Arbeitsmarkt in Deutschland tritt weiter auf der Stelle
Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt laut aktueller Regionalprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weiterhin kaum Bewegung. Zwar gibt es in einzelnen Bundesländern leichte Verbesserungen, eine grundlegende Trendwende bleibt jedoch aus.
Besonders deutlich zeigt sich der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland: Während die Arbeitslosigkeit im Westen um 0,4 Prozent sinken dürfte, wird für die östlichen Bundesländer ein Anstieg von 1,0 Prozent erwartet.
Unterschiede zwischen Ost und West bleiben bestehen
Nach IAB-Angaben zeichnen sich in Berlin, Sachsen und Brandenburg die deutlichsten Anstiege der Arbeitslosenzahlen ab. In Berlin soll die Zahl der Arbeitslosen um 2,0 Prozent steigen, in Sachsen um 1,5 Prozent und in Brandenburg um 1,2 Prozent. Gegenläufige Entwicklungen werden dagegen in Hessen mit einem Rückgang von 1,9 Prozent, in Nordrhein-Westfalen mit 1,3 Prozent und im Saarland mit 0,8 Prozent prognostiziert.
Die niedrigste Arbeitslosenquote dürfte weiterhin in Bayern liegen – mit erwarteten 4,0 Prozent. Deutlich höher bleibt die Quote in den Stadtstaaten: Bremen soll bei 11,7 Prozent liegen, Berlin bei 10,4 Prozent. In der Hälfte der Länder bleiben die Quoten stabil, wobei Berlin mit einem Plus von 0,2 Prozentpunkten die stärkste Veränderung aufweist.
Beschäftigung stagniert ebenfalls
Auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten bleibt die Dynamik gering. Für Westdeutschland rechnet das IAB mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent, in Ostdeutschland mit einem Rückgang von 0,1 Prozent.
Hamburg soll mit einem Zuwachs von 0,9 Prozent das größte Beschäftigungswachstum verzeichnen, gefolgt von Brandenburg mit 0,5 Prozent. Dagegen erwartet man in Thüringen einen Rückgang um 0,9 Prozent und in Sachsen um 0,3 Prozent.
Ökonomische Unsicherheiten hemmen Entwicklung
IAB-Forscher Rüdiger Wapler betont, dass eine schnellere Erholung von Konsum und Investitionen die Arbeitsmärkte regional deutlich stärken würde. Gleichzeitig könnte eine Verschärfung internationaler Handelskonflikte oder geopolitischer Spannungen den Aufschwung erneut bremsen. Der fortschreitende Strukturwandel werde weiterhin unterschiedlich große Herausforderungen für die verschiedenen Regionen mit sich bringen, so Wapler.
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