
Regionalprognose für 2022: Steigende Beschäftigung und sinkende Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern trotz großer Unsicherheiten
Für 2022 erwartet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine weitere Erholung am Arbeitsmarkt, wenn der Ukraine-Krieg nicht mit weiteren Eskalationen einhergeht. Die Forschenden rechnen mit einer leichten Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in allen Bundesländern und einem Abbau der Arbeitslosigkeit. Die am Montag veröffentlichte regionale Arbeitsmarktprognose des IAB für das Jahr 2022 ist jedoch mit besonders großer Unsicherheit behaftet.
»Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten recht robust entwickelt, was tendenziell auch für das laufende Jahr erwartet wird. Dennoch wird die noch im Herbst erwartete wirtschaftliche Erholung durch den Krieg in der Ukraine deutlich ausgebremst«, berichtet IAB-Forscherin Anja Rossen. Für Ost- und Westdeutschland werden im Hinblick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit leichte Unterschiede erwartet. Für Westdeutschland prognostiziert die Studie im Jahresdurchschnitt 2022 einen etwas stärkeren Rückgang von 14,0 Prozent gegenüber 11,5 Prozent für Ostdeutschland.
Die in der IAB-Studie für das Jahr 2022 prognostizierten regionalen Arbeitslosenquoten bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen fallen im Jahresdurchschnitt in den süddeutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg mit 2,9 bzw. 3,3 Prozent weiterhin am niedrigsten aus. Am höchsten werden sie 2022 laut Prognose in den Stadtstaaten Bremen mit 9,3 Prozent und Berlin mit 8,5 Prozent sein.
Bei der Beschäftigungsentwicklung gehen die Arbeitsmarktforscherinnen und -forscher für 2022 im Jahresdurchschnitt bundesweit von einem weiteren Zuwachs aus. Den mit Abstand höchsten Anstieg erwarten sie erneut in Berlin mit 2,7 Prozent, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 1,8 Prozent. Am geringsten fällt das Beschäftigungswachstum dagegen mit 0,6 Prozent in Sachsen-Anhalt aus. Mit einem Anstieg von 1,6 Prozent fällt das prognostizierte Beschäftigungswachstum in Westdeutschland insgesamt höher aus als in Ostdeutschland mit 1,3 Prozent.
Trotz der positiven Aussichten für die regionalen Arbeitsmärkte betont IAB-Forscher Oskar Jost: »Unter anderem aufgrund des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Unsicherheit bei der Rohstoff- und Energieversorgung sowie wegen des ungewissen Fortgangs der Covid-19-Pandemie sind die Prognosen des IAB für dieses Jahr mit besonders großer Unsicherheit behaftet«.
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