IAB-Regionalprognose: Arbeitslosigkeit steigt 2025 in allen Bundesländern

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Wirtschaftsflaute belastet Arbeitsmärkte: Regionale Unterschiede deutlich

Die anhaltend schwache wirtschaftliche Entwicklung zeigt zunehmend negative Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte in Deutschland.

Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wird die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Jahr 2025 zwar in den meisten Bundesländern leicht steigen, jedoch sind Rückgänge in fünf Bundesländern und 38 Prozent der Agenturbezirke zu erwarten. Zudem nimmt die Arbeitslosigkeit bundesweit zu.

Ost- und Westdeutschland: Unterschiede bei der Arbeitslosenquote

Die Studie prognostiziert, dass die Arbeitslosenquote in Ostdeutschland um 0,3 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent steigen wird, während sie in Westdeutschland um 0,2 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent zunimmt. Diese Entwicklung verdeutlicht die weiterhin bestehende Kluft zwischen den beiden Regionen.

Bayern und Mecklenburg-Vorpommern: Höchste relative Anstiege

Besonders stark steigen die Arbeitslosenzahlen in Bayern mit einem Zuwachs von 7,3 Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit 7,2 Prozent. In Bayern wird die Quote dennoch mit 3,9 Prozent die niedrigste bundesweit bleiben. Mecklenburg-Vorpommern hingegen erreicht mit 8,5 Prozent eine der höchsten Quoten, übertroffen nur von Bremen (11,6 Prozent) und Berlin (10 Prozent).

Geringe Anstiege in Thüringen und Brandenburg

Die geringsten relativen Zuwächse bei den Arbeitslosenzahlen werden für Thüringen (1,9 Prozent), Brandenburg (3,6 Prozent), Rheinland-Pfalz (3,7 Prozent) und Niedersachsen (3,8 Prozent) erwartet. Trotz regionaler Unterschiede bleibt das bekannte Gefälle bestehen: Süddeutsche Bundesländer weisen weiterhin niedrigere Arbeitslosenquoten auf als der Rest Deutschlands.

Beschäftigung wächst minimal – regionale Rückgänge

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung soll insgesamt nur marginal wachsen. Während sie in Westdeutschland um 0,3 Prozent steigt, sinkt sie in Ostdeutschland um 0,2 Prozent. Hamburg (+0,5 Prozent), Schleswig-Holstein und Hessen (+0,4 Prozent) verzeichnen die stärksten Zuwächse. Rückgänge werden besonders im Saarland (-0,9 Prozent), Sachsen-Anhalt und Thüringen (-0,8 Prozent) erwartet.

Einflussfaktoren und Risiken für den Arbeitsmarkt

IAB-Forscher Rüdiger Wapler betont die Abhängigkeit des Arbeitsmarktes von aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Eine schnelle Umsetzung des Finanzpakets sowie die Beilegung internationaler Handelskonflikte könnten positive Impulse setzen. Gleichzeitig warnt er vor Risiken durch eskalierende Handelsstreitigkeiten mit den USA aufgrund der starken außenwirtschaftlichen Verflechtungen Deutschlands.


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