Ein Viertel der Erwerbstätigen leistet häufig körperlich schwere Arbeit

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Schwere körperliche Arbeit gehört für viele Erwerbstätige zum Arbeitsalltag – und zwar bis ins höhere Alter.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Zusatzerhebung der EU-Arbeitskräfteerhebung 2022 mitteilt, verrichtete ein Viertel (25 %) der rund 42,3 Millionen Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 74 Jahren mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit anstrengende körperliche Arbeit.

Dazu zählen unter anderem das Heben schwerer Gegenstände sowie Arbeiten in schmerzhaften oder ermüdenden Positionen, aber auch das Anheben von Personen, etwa in der Pflege. Der Anteil war bei Männern (28 %) höher als bei Frauen (21 %).

Erwerbstätige mit anstrengender körperlicher Arbeit

15 Prozent der 65- bis 74-jährigen Erwerbstätigen leisten häufig körperlich schwere Arbeit

Unter jungen Menschen ist der Anteil derer, die körperlich schwer arbeiten, besonders hoch: Knapp ein Drittel (32 %) der 15- bis 24-jährigen Erwerbstätigen verbrachte mindestens die Hälfte der Arbeitszeit mit körperlich anstrengender Arbeit. Bei den Erwerbstätigen im Alter von 25 bis 34 Jahren war es ein Viertel (25 %). In den Altersgruppen von 35 bis 64 Jahren war der Anteil mit 24 % in etwa gleich hoch. Unter den 65- bis 74-jährigen Erwerbstätigen verrichteten noch 15 % in mindestens der Hälfte ihrer Arbeitszeit körperlich anstrengende Tätigkeiten.

Körperlich schwere Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Baugewerbe am weitesten verbreitet

Vor allem in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Baugewerbe ist schwere körperliche Arbeit weit verbreitet: Gut jede oder jeder zweite Erwerbstätige in diesen Wirtschaftszweigen (52 % beziehungsweise 51 %) verbrachte mindestens die Hälfte der Arbeitszeit mit anstrengender körperlicher Arbeit. Im Gastgewerbe waren es 40 % der Erwerbstätigen. Kaum Bedeutung haben körperliche schwere Tätigkeiten bei der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: Bei 96 % der Erwerbstätigen in diesem Bereich machten sie keinen oder nur einen geringen Teil der Arbeitszeit aus. Im Kommunikations- und Informationsbereich traf dies auf 93 % der Erwerbstätigen zu, im Grundstückswesen auf 86 %.

Anteil der körperlich schwer Arbeitenden unter Erwerbstätigen mit niedrigem Bildungsabschluss am höchsten

Wie viel Arbeitszeit Erwerbstätige mit körperlich schwerer Arbeit verbringen, hängt auch mit ihrem Bildungsstand zusammen: So gingen 45 % der Erwerbstätigen mit niedrigerem Bildungsniveau wie etwa einem Haupt- oder Realschulabschluss ohne beruflichen Abschluss mindestens die Hälfte ihrer Arbeitszeit anstrengenden körperlichen Tätigkeiten nach. Bei Erwerbstätigen mit mittlerem Bildungsniveau war es weniger als ein Drittel (30 %). Zu den mittleren Bildungsabschlüssen zählen beispielsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung oder das Abitur. Hatten die Erwerbstätigen ein vergleichsweise hohes Bildungsniveau, wie etwa ein abgeschlossenes Studium oder einen Meistertitel, lag der Anteil bei 9 %.

Auch Menschen mit Einwanderungsgeschichte verrichteten häufiger körperlich anstrengende Arbeit als jene ohne: Mehr als ein Drittel (35 %) der Erwerbstätigen mit Einwanderungsgeschichte leistete mindestens die Hälfte der Arbeitszeit körperlich schwere Arbeit. Unter den Erwerbstätigen ohne Einwanderungsgeschichte war es gut jede oder jeder Fünfte (22 %). Der Unterschied liegt zumindest teilweise auch in durchschnittlich niedrigeren Bildungsabschlüssen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte begründet.

Zur Methodik
Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushaltsbefragung in Europa und umfasst rund 1 % der Bevölkerung. Darin integriert ist die Arbeitskräfteerhebung (AKE). Darüber hinaus ergänzen Zusatzprogramme (»Module« beziehungsweise »Ad-hoc-Module«) das Kernprogramm der AKE um jährlich wechselnde Fragen zu ausgewählten Themen des Arbeitsmarktes. Die Beantwortung der Fragen der Zusatzprogramme ist freiwillig. Die hier verwendeten Daten stammen aus dem Zusatzprogramm der Arbeitskräfteerhebung im Jahr 2022. Dieses fragt Er­werbs­tätige im Alter von 15 bis 74 Jahren nach ihren beruflichen Kompetenzen.


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