Homeoffice: Neues Normal mit neuen Herausforderungen

Homeoffice ist - beschleunigt durch die Corona-Pandemie - in der Mitte der Gesellschaft angekommen und für viele bereits heute ein ausschlaggebendes Argument bei der Wahl des Unternehmens.
Das belegt die Studie »Das neue Normal? Homeoffice im Check« der IU Internationalen Hochschule (IU). Demnach ist die Möglichkeit für regelmäßiges Arbeiten von zu Hause auch nach Corona für 63,8 Prozent der Befragten unabdingbar. Denn für Viele überwiegen die Vorteile: Fast drei Viertel (72,8 Prozent) genießen das Gefühl von mehr Selbstbestimmung und mehr als die Hälfte (61,6 Prozent) gibt an, durch die Arbeit im Homeoffice mehr Freizeit zu haben. Und: Über die Hälfte (61,0 Prozent) bewertet die eigene Produktivität im Homeoffice höher als beim Arbeiten im Büro.
»An Homeoffice-Möglichkeiten führt in der Zukunft kein Weg vorbei. Bei der Suche nach einem neuen Unternehmen fallen nun nicht mehr jene Unternehmen positiv auf, die Remote-Modelle anbieten, sondern solche, die keine Möglichkeit zum Arbeiten im Homeoffice gewähren - allerdings negativ. Unternehmen, die diesen elementaren Wunsch der großen Mehrheit der Arbeitnehmer:innen nicht berücksichtigen, werden sich beim Anwerben neuer Mitarbeiter:innen und dem Halten von Kolleg:innen im Unternehmen sehr schwertun. Die Frage der Zukunft ist nicht mehr das 'ob', sondern das 'wie'«, erklärt Prof. Dr. Regina Cordes, Professorin für Personal und Organisation an der IU.
Trotz der Vorteile, die das Arbeiten von zu Hause für die Mehrheit mit sich bringt, birgt es für viele Befragte Nachteile, für die sich Arbeitgeber:innen Lösungen überlegen müssen: Ein Viertel (26,5 Prozent) fühlt sich im Homeoffice einsam und über der Hälfte (53,9 Prozent) fehlt beim Arbeiten von zu Hause der soziale Austausch. Jede:r Fünfte (21,1 Prozent) gibt an, durch die Arbeit im Homeoffice nach Feierabend und am Wochenende schlechter abschalten zu können und mehr als ein Viertel (28,0 Prozent) macht mehr Überstunden, seitdem er:sie von zu Hause arbeitet.
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