Investitionen für den digitalen Wandel

Deutscher Bundestag 2

Der Sachverständigenrat empfiehlt angesichts des anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland verstärkt Investitionen, die den digitalen Wandel unterstützen. Die gute konjunkturelle Lage biete die Chance für eine Neujustierung der Wirtschaftspolitik, schreibt das Gremium in seinem als Unterrichtung vorgelegten Jahresgutachten 2017/2018.

»Dabei sollten die Herausforderungen der Zukunft im Mittelpunkt stehen, die sich aus Globalisierung, demografischem Wandel und Digitalisierung ergeben«, so der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung weiter. Er schlägt eine Digitalisierungskommission vor, die den Reformbedarf auslotet und investitionshemmende Regulierungen identifiziert und überprüft. Die Politik solle einen innovationsoffenen Ordnungsrahmen schaffen. Auch seien höhere Bildungs- und Forschungsausgaben sinnvoll.

Für das laufende Jahr erwarten die Sachverständigen ein Wachstum von 2,0 Prozent, im Jahr 2018 von 2,2 Prozent. »Die finanzpolitische Lage in Deutschland ist derzeit gut«, stellen die Experten fest und verweisen auf einen erwarteten gesamtstaatlichen Überschuss von 31,3 Milliarden Euro für 2017. Es wäre der höchste Gesamtüberschuss von Bund, Ländern und Gemeinden seit der Wiedervereinigung. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieser Zahlen böten sich Entlastungen für Bürger an, schreibt das Gremium: »Mit einer Tarifreform der Einkommensteuer sollten Mehreinnahmen aus der Kalten Progression zurückgegeben werden«. Die Abstimmung mit einer schrittweisen Abschaffung des Solidaritätszuschlags solle dafür sorgen, dass der finanzpolitische Spielrahmen nicht überschritten wird.

Überhaupt warnen die Sachverständigen vor zu viel Euphorie - die gute Finanzlage dürfte ihrer Meinung nach nämlich nicht von Dauer sein. Mittelfristig drohten beispielsweise höhere Belastungen für die öffentlichen Haushalte durch steigende Zinsen. Außerdem dürfte sich die Alterung der Gesellschaft nach Ansicht der Ökonomen wirtschaftlich auswirken.

 

 

Ähnliche Themen in dieser Kategorie

24.07.2025

Randstad-ifo-HR-Befragung Q2 2025 KI bleibt bislang Randerscheinung im Arbeitsalltag Obwohl eine große Mehrheit der Beschäftigten überzeugt ist, dass Künstliche Intelligenz (KI) langfristig die Arbeitswelt verändern wird, setzen aktuell nur 18 Prozent KI regelmäßig im Job ein …

15.07.2025

Das »EY European AI Barometer 2025« gibt Einblick in die Nutzung und Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Europa. EY-Studie: Mehrheit fürchtet Jobverlust durch KI Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) am Arbeitsplatz hat in Deutschland kräftig zugelegt. …

10.07.2025

Überblick und Analyse Der OECD-Bericht zur Künstlichen Intelligenz (KI) in Deutschland bietet eine umfassende Bestandsaufnahme des deutschen KI-Ökosystems, bewertet die Umsetzung der nationalen KI-Strategie und gibt Empfehlungen für zukünftige Entwicklungen. Die Analyse …

10.07.2025

BIBB legt Jahresbericht 2024 vor Ausbildungsmarkt bleibt unter Druck Im Jahr 2024 ist der deutsche Ausbildungsmarkt erneut ins Stocken geraten. Nach einer leichten Erholung in den Jahren nach der Coronapandemie zeigt die aktuelle Bilanz einen Rückgang: Bundesweit wurden 486. …

.
Oft gelesen...